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Autor | Thema: Frühstück mit Bär (Gelesen 2653 mal) | |||
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Wir (meine bessere Hälfte Uwe, unser Sohn Nico und ich) sind seit einigen Tagen zurück von einer 3wöchigen Campingtour durch den Westen und Südwesten der USA. Ich möchte euch folgendes Campingerlebnis nicht vorenthalten. Es geschah auf dem Tuolumne Meadows Campground im Yosemite NP.
Wir sitzen gemütlich beim Frühstück. Müsli, Käse und Brot sind auf dem Tisch verteilt. Unsere Blicke schweifen in die Umgebung. Auch auf die Wiese, die sich zwischen unserer Campsite und der Tioga Road befindet. Dort stehen zwei Personen und starren in eine bestimmte Richtung. Wir starren also auch und bemerken sehr schnell: dort hinten sitzt ein Bär! Oje, wir haben doch noch den ganzen Tisch voll, noch nicht abgewaschen, das Frühstück noch nicht beendet, wenn der jetzt näher kommt …. In Windeseile räumen wir unseren Tisch leer und alles – auch das benutzte Besteck und Geschirr – in unsere Bär Box. Dann schraube ich schnell noch mein Tele auf die Kamera, Uwe schnappt sich seine Videokamera und wir gesellen uns zu den zwei anderen Campern. Nico ist natürlich schon vor uns da; er hat seine Kamera immer als erster parat. Gott sei Dank, der Bär ist noch da. Er ist am Fressen. Möglicherweise hätte ihn dann unser Frühstück sowieso gar nicht interessiert. Sehr schnell ist dann ein Ranger zur Stelle und versucht, den Bär zu vertreiben. Er rennt auf den Bär zu, klatscht in die Hände und ruft laut. Der Bär lässt sich nicht beeindrucken. Erst als der Ranger einen Stein nach ihm wirft, rennt er einige Schritte weiter und nimmt sein Frühstück dabei mit. Wie wir erst jetzt bemerken, ist er dabei, ein Reh zu verspeisen. Genial! Bärenbegegnungen hatten wir ja schon öfter, aber solch eine Situation noch nie. Wir sind gespannt, wie es wohl weitergeht. Der Ranger spricht erst einmal in sein Funkgerät. Mittlerweile haben sich auch noch mehr Schaulustige eingefunden. Ein Fotograf geht sehr nahe an den Bär heran; wie wir hinterher erfahren, darf er das wohl, er arbeitet für den Park. An der Straße kommt gerade ein ahnungsloser Jogger vorbeigetrabt und erschrickt sich wahrscheinlich fast zu Tode, als der Ranger ihn lauthals warnt, dass nur wenige Meter neben ihm ein Bär im Gras sitzt. Inzwischen sind zwei Rangerfahrzeuge aufgetaucht sowie ein weiterer Ranger mit einer Gummigeschosswaffe. Dieser kommt jetzt zu uns herüber und erklärt uns den weiteren Ablauf: die Straße würde jetzt von beiden Richtungen gesperrt und damit ein Korridor für den Bären freigehalten. Dann wolle man versuchen, den Bär auf die Wiese jenseits der Straße zu vertreiben und ihm seine Beute hinterher sogar noch nachtragen. Dann warnt er uns noch, dass die Gummigeschosse ziemlich laut seien. Wir finden das Ganze sehr spannend. Uwe hat mittlerweile seine Kamera auf unserem Stativ positioniert, um die ganze Aktion wackelfrei festhalten zu können. Der Ranger geht mit sehr entschlossenen Schritten auf den Bär zu und drückt ab. Der Bär läuft davon, aber wohl nicht in die gewünschte Richtung, sondern seitlich. So gibt es gleich ein weiteres Gummigeschoss hinterher und jetzt ist der Bär höchstwahrscheinlich auf den Wiesen nördlich der Tioga Road. Wir können ihn jedenfalls nicht mehr sehen und kehren zur Campsite zurück, um unser Frühstück fortzusetzen. War das interessant! Liebe Grüße Gundi | ||||
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... ich habe mal von einer solchen Aktion gelesen, bei der der Bär anschließend einige Schritte in die falsche Richtung gelaufen ist und den Steinewerfer ordentlich vermöbelt hat. Ich habe mir nicht gemerkt, ob der Steinewerfer das überlebt hat, sondern nur, daß man das lieber nicht machen sollte. Der "damalige Bär" lag friedlich auf einem Wanderweg in der Sonne, aber dem Steinewerfer leider im Weg. Gruß Wolfgang | ||||
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt (afrikanisches Sprichwort) www.bikeafrica.de.vu
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Hi Gundi,
das war ja ein spannendes Erlebnis! Ihr habt hoffentlich ein paar gute Fotos geschossen! Gruß Katja | ||||
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@ Wolfgang:
Ich hätte mich wahrscheinlich nicht getraut, einen Bären mit Steinen zu bewerfen, aber ich denke, ein Ranger wird schon wissen, was er tut. Außerdem war dieser Bär wohl schon bekannt dafür, dass er regelmäßig den Campground besucht. @ Katja: Ja, Fotos haben wir. Allerdings hat einer gewackelt: entweder der Bär oder ich . Ich habe mich irgendwann darauf konzentriert, das Ganze live zu beobachten und nicht durch das Kameraobjektiv. So bekam ich sehr viel mehr von dem ganzen Drumherum mit. Grüße Gundi | ||||
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Ja, da hast du wohl recht, Gundi. Ich bin auch immer scharf auf Fotos, aber leider kann einem dadurch auch schon mal ein Teil des Erlebnisses flöten gehen, wenn man immer nur durch die Linse schaut.
Katja | ||||
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Hallo Gundi,
spannender Bericht, danke. Es klingt so, als wäre es total selten, in dieser Gegend einen Bären anzutreffen. Ich dachte immer, im Yosemite N.P. laufen sie genauso frei herum wie in Kanada. Aber dann hätte der Jogger dort nicht sein sollen, denn der löst beim Bär gleich den Jagdinstinkt aus. Dass der Jogger erschrocken war, kann ich mir daher sehr gut vorstellen. Ich hätte in Kanada beim Wandern auch gerne einen Bären gesehen, aber das kann man hinterher immer leicht sagen Viele Grüße Nicky | ||||
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Hallo Nicky! Warum klingt das so ? Bären sind im Yosemite NP tatsächlich nicht gerade selten, daher sind ja auch die Bär Boxen auf den Campgrounds hier so wichtig. Es war auch nicht unsere einzige Bärenbegegnung im Park. Das Besondere an dieser Situation war für uns eben, dass der Bär ein totes Reh dabei hatte und wir nicht im Auto unterwegs waren, sondern beim Frühstück Grüße Gundi | ||||
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Bisher hatte ich leider weder im Yosemite noch im Yellowstone noch in Westkanada das Glück Bären in freier Wildbahn zu sehen. Wäre natürlich toll, wenn es irgendwann mal klappen würde, zumindest so, dass man nicht gerade Gefahr läuft vom Bären zum Frühstück verspeist zu werden!
Gruß Katja | ||||
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Hallo Gundi,
Für mich hörte es sich so an, als ob ein Bär dort eher selten vorkommt. Aber habe ich wohl missverstanden. Dass ein Bär ein Reh "an Land zieht" ist auf jeden Fall etwas Besonderes, normalerweise fressen die ja fast nur Grünes. Solche Begegnungen sind faszinierend und beim Anbick der Tiere glaubt man kaum, dass die gefährlich sein sollen, weil sie so gemütlich aussehen Viele Grüße Nicky | ||||
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