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  29.März 2024 15:46:8

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 Thema: Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren  (Gelesen 22021 mal)
Wilder Loewe

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Wenn einer eine Reise tut dann kann er was erleben

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 18.Februar 2014 13:52:41 »
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Hallo Sabine, bin auch mit von der Partie. Erstaunlich, wie viele Arktisreiseberichte es in letzter Zeit gab. Das scheint ein wirklich interessantes Fleckchen Erde zu sein. Habe die Antarktis inzwischen auch in meine to so Liste aufgenommen.
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Tweety

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 25.Februar 2014 09:4:50 »
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Hallooooo Sabine,

das Eis schmilzt schon so langsam....  cheesy

Sonnige Grüße
Christina
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sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 28.Februar 2014 13:51:18 »
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Hallo ihr Lieben,

zuerst einmal:

Liebe Dagmar,
das ist wirklich eine so schöne Überraschung, dass du dich hier extra wegen mir angemeldet hast!

Bitte seht es mir nach, dass ich zurzeit hier nicht weiterschreibe und muss euch leider noch weiterhin um Geduld bitten.

Viele Grüße
Sabine
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beate2

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 15.März 2014 20:33:37 »
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Hallo Sabine,

was ist denn los?? Ist irgendetwas passiert, geht es Dir nicht gut?
Ich mache mir langsam Sorgen  huh
Ist doch nichts Ernstes?

LG
Beate

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sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 22.März 2014 18:49:34 »
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Ich schreibe hier gleich noch ein wenig weiter, aber muss euch aber jetzt schon um Geduld bitten, wenn es danach wieder einige Zeit dauern sollte bis es weitergeht.

Viele Grüße
Sabine
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sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 22.März 2014 19:0:41 »
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Tag 5 – Tag auf See

Windstärke: 4-5
Seestärke: 2-3
Temperatur: bis 27° Celsius



Das Ablegen in Buenos Aires war für 1:00 Uhr nachts geplant. So stellten wir unseren Wecker, um dieses Schauspiel, das für uns als Kreuzfahrt-Neulinge etwas Besonderes versprach, live mitzuerleben. Der Wecker klingelte pünktlich und wir standen auf.

Es standen zwar einige Herren am Pier, aber leider tat sich nicht sonderlich viel. Nach einiger Zeit ging ich dann an die Rezeption und fragte nach, wann wir ablegen würden. Ich bekam zur Auskunft, dass man noch auf die Gäste wartete, die den Tagesausflug nach Iguazu gemacht hätten. Man wisse nicht genau, wann sie jetzt eintreffen würden, die Maschine hätte Verspätung. Eigentlich hätten sie schon vor 2 bis 3 Stunden wieder auf dem Schiff sein müssen. Wir liefen noch ein wenig auf Deck und her, nur wenige andere Gäste waren ebenfalls aufgestanden. So kamen wir ins Gespräch mit einem sehr netten Paar aus Hamburg, mit dem wir im Verlauf der Reise zusammen mit unseren Tischnachbarn unsere eigene kleine Gruppe bildeten. Wir beschlossen auch, uns gemeinsam als Gruppe für die Zodiac Ausflüge anzumelden.

Einige Zeit schauten wir noch in den Nachthimmel über Buenos Aires immer in der Hoffnung, dass wir ein Flugzeug sehen würden, so wie wir sie tagsüber mehrmals beim Landeanflug auf den innerstädtischen Flughafen Aeroparque über uns hinweg flogen sahen - aber leider nichts. Ich fragte mich, ob es hier ein Nachtflugverbot gäbe und wann wir in diesem Fall wohl ablegen würden. Unser Zeitplan mit den Anlandungen war sicherlich strikt vorgegeben. Na ja, nützte jetzt alles nichts und so legten wir uns wieder hin.

Gegen 3:30 Uhr nachts wurde ich von einem Geräusch wach. Nur gut, dass unsere Kabine direkt auf dem Bootsdeck war, so war ich ganz schnell draußen, um zu sehen, ob sich etwas tat und tatsächlich, am Pier herrschte Gewusel. Eilig machte ich meinen Mann wach und wir beide gingen nach draußen, um das Ablegen mitzuerleben. Irgendwann in der Zwischenzeit müssen die Ausflugsgäste, die aus Iguazu zurückkamen, eingetroffen sein. Sie hatten auf jeden Fall einen ziemlich langen Tag hinter sich. Wir hatten uns gegen diesen Ausflug entschieden, da ich die Fälle schon zweimal, allerdings immer für länger als einen Tag, besucht hatte.

Die Skyline von Buenos Aires wirkte imposant, noch um diese Zeit strahlten viele Lichter aus den Hochhäusern, besonders um den Bereich des Puerto Madero. Bei meiner ersten Reise vor vielen Jahren befand sich dieser Bereich gerade im Umbau und Aufbau, vieles wirkte verlassen, jetzt hingegen wirkt er modern und ist sehr angesagt.

Ich verspürte eine große Vorfreude, als wir langsam ablegten und uns unserem nächsten Ziel, wo wir das nächste Mal Festland betreten würden, näherten. Auf nach Südgeorgien ins Reich der Königspinguine!

Leider hatten wir, besser gesagt ich, ab jetzt einen ständigen Begleiter, den ich nicht recht abschütteln konnte, so aufdringlich war er: Mr. Seasick.

Am frühen Morgen fand die obligatorische Seenotrettungsübung statt und ich hoffte inständig, dass wir unser hier erworbenes Wissen nicht zur Anwendung bringen werden müssen.

Tagsüber verbrachten wir immer wieder mit Beobachtungen an Deck und besuchten auch einen interessanten Vortrag über die Vogelwelt des Südpolarmeeres. Ab heute gab es jeden Tag verschiedenste Vorträge des Lektorenteams im Grand Salon. Leider hatte der Grand Salon einen großen Nachteil, es schaukelte ziemlich, so dass ich nicht so viele Vorträge habe besuchen können, wie ich gerne hätte. Aber die Spucktüte der Lufthansa, die jetzt immer an der Frau war, wollte ich auch nicht unbedingt füllen …

Abends fand der Kapitänsempfang statt, um den wir einen Bogen machten, nachdem wir festgestellt hatten, dass sich eine lange Schlange bildete, um dem Kapitän die Hand zu drücken. Darauf hatten wir so gar keine Lust, so dass wir währenddessen nach draußen gingen und noch frische Seeluft genossen. Hier trafen wir dann auch wieder das Hamburger Paar, die sich - wie wir - entschlossen hatten, lieber hier draußen noch ein wenig aufs Meer zu schauen. Gemeinsam gingen wir dann anschließend zum Gala-Dinner – ohne besonderen Kleidungszwang. Im Programm stand: „sportlich elegant“, was den einen oder anderen aber nicht davon abhielt, sich in große Robe zu hüllen … was ein Smoking mit sportlich elegant zu tun hat, erklärt sich mir nicht.

Den Tag habe ich alles in allem ganz gut mit Reisetabletten überstanden und vergebe ein Unentschieden zwischen Mr. Seasick und mir.

Mr. Seasick – ich = 1:3
« Letzte Änderung: 11.Oktober 2014 15:15:16 von S@bine » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 22.März 2014 19:6:48 »
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Tag 6 – Tag auf See

Windstärke: 4-5
Seestärke: 2-3
Temperatur: bis 19° Celsius



Die Temperaturen gingen etwas herunter, aber in der Sonne war es immer noch angenehm warm, teilweise war es sogar über die Mittagszeit heiß. Leider fühlte ich mich nicht so wohl, so dass ich keinen der Vorträge mitnehmen konnte im sehr wackeligen Grand Salon. So verbrachten wir den Tag mit Beobachten an Deck, wo es mir an der frischen Luft besser ging, das Ganze nur unterbrochen von Essen … schließlich hatte ich gelesen, dass der Magen bei Seekrankheit Arbeit braucht.

Immer mal wieder flogen Seevögel am Schiff vorbei und auch den einen oder anderen Albatros konnten wir sichten.
Highlights für uns waren jedoch, allerdings meist in einiger Entfernung, viele Fontänen, deren Verursacher wir noch nicht richtig zu Gesicht bekommen konnten, noch nicht ...

Von Tag zu Tag reduzierte ich langsam die Menge an Reisetabletten, so wie es mir der Mediziner empfohlen hatte. Obwohl wir keinen außergewöhnlich starken Seegang hatten, ganz ohne wäre es heute leider wieder nicht gegangen, aber ich hielt tapfer gegen meinen penetranten Mitreisenden, Mr. Seasick. Hilfreich war auf jeden Fall für mich der Aufenthalt an der frischen Luft. Auch dieser Tag neigte sich mit einem Unentschieden dem Ende zu.

Mr. Seasick – ich = 2:4
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sabine_2
Gast
Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 23.März 2014 17:6:28 »
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Tag 7 – Tag auf See

Windstärke: 5
Seestärke: 4-5
Temperatur: bis 17° Celsius



Ein weiterer Tag auf See, der Weg nach Südgeorgien ist weit, sehr weit … aber wird er sich auch lohnen? Diese Frage werde ich bald beantworten können.

Meine Vorfreude steigt immer mehr, außerdem haben wir es doch deutlich komfortabler und wärmer als Sir Ernest Shackleton mit seinen fünf Gefährten auf seiner Überfahrt in dem kleinen Boot von Elephant Island nach South Georgia.

Auch Mr. Seasick kann mir meine Vorfreude nicht verderben, heute hält er sich auch zurück, obgleich er nicht, wie ich gerne hätte, ganz verschwindet.

Den Tag verbringen wir ähnlich wie den vorherigen, allerdings nehmen die Tiersichtungen zu unserer großen Freude zu. Viele Seevögel, darunter der eine oder andere Albatros, geben sich ein Stelldichein und – wie wunderbar – immer mal wieder erhaschen wir den Blick auf den einen oder anderen Wal.

Abends sitzen wir noch gemütlich in der Delphin Bar mit dem Paar aus Hamburg. Wir freuen uns darüber, so eine nette Bekanntschaft gemacht zu haben.

Da ich heute tapfer durchgehalten habe, verbuche ich den Tag als Punkt für mich.

Mr. Seasick – ich = 2:5
« Letzte Änderung: 23.März 2014 17:7:0 von S@bine » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Tweety

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 23.März 2014 17:37:9 »
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Hallo Sabine,

es freut mich sehr, dass es nun weiter geht! Schön, wieder von Dir zu lesen!  smiley

Sonntägliche Grüße
Christina
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rookie

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 23.März 2014 18:44:48 »
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Hallo Sabine,

auch ich bin dabei und freue mich nach so langer Pause wieder von Dir zu lesen. Ich wüsste auch zu gern, ob ich seefest bin und ob ich so eine Reise genießen kann.

Als Test sind wir mal mit der Fähre von Kiel nach Oslo gefahren, aber wir hatten natürlich nur spiegelglatte See. Keine Spur von nur irgendeiner Welle  rolleyes

Freu mich, wenn es denn wieder weiter geht!

LG Gerd
http://www.bgp-welt.de
« Letzte Änderung: 23.März 2014 18:45:13 von rookie » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Kängeruh
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 23.März 2014 19:46:30 »
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Zitat von: Tweety am 23.März 2014 17:37:9
Hallo Sabine,

es freut mich sehr, dass es nun weiter geht! Schön, wieder von Dir zu lesen!  smiley

Sonntägliche Grüße
Christina


Hallo Sabine,

kann mich Christina nur anschließen  grin

LG Karin
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sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 23.März 2014 20:34:39 »
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Danke ihr Lieben! ... und es geht weiter:

Tag 8 – Tag auf See

Windstärke: 4
Seestärke: 4
Temperatur: bis 13° Celsius
Sonnenaufgang 05:01 Uhr, Sonnenuntergang: 20:55 Uhr



Der letzte Seetag, bevor wir Südgeorgien erreichen.

Verschiedene Inseln und die Antarktis dürfen überhaupt nur von uns betreten werden, wenn man das IAATO-Briefing absolviert hat. Dieses muss dann mit Unterschrift bestätigt werden. Wer diese  Schulung nicht absolviert hat, darf definitiv nicht an den Landgängen auf Südgeorgien und der Antarktis teilnehmen und muss auf der MS Delphin bleiben.

Dieses Pflicht-Briefing zusammen mit dem Zodiac-Briefing stand also heute auf dem Programm – zu meinem Leidwesen im Grand Salon. Na ja, ich würde es hoffentlich durchstehen, aber die Spucktüte musste natürlich mit, sie gab mir ein wenig Sicherheit.

Extra für die Zodiac-Fahrten bekamen wir auf die Kabinen spezielle, nicht so große blaue Schwimmwesten, die sich dann – hoffentlich – beim Hineinfallen ins Wasser aufpumpen würden.
Wobei, nach kurzem Überlegen dachte ich mir dann, falle ich in Wasser, das gerade mal 2° Celsius "warm" ist, müsste ich schon ziemlich schnell wieder herausgezogen werden, um das zu überleben. Kate und Leonardo haben es uns allen deutlich vor Augen geführt, dass man darin nicht lange überlebt, wenn keine Tür in Reichweite ist … ja, und wo soll diese herkommen, wenn man aus dem Zodiac fällt? So hatte ich also ein Ziel für die Zodiac-Fahrten: Niemals aus dem Zodiac fallen!!!

Die Einweisung fand ich sehr interessant, und ich finde es sehr gut, denn so wird noch einmal zusätzlich darauf aufmerksam gemacht, wie empfindlich das Ökosystem unseres Reisezieles ist. Wenn ich länger darüber nachdenke, finde ich eine solche Pflichtschulung auch für das eine oder andere Reiseziel sinnvoll.

So erfuhren wir unter anderem, wie wir uns genau kleiden mussten. Schuhe mit Klettverschluss sind ein No-Go, weil man so Samen, Keime von Pinguinen und ähnliches aus-/einführen bzw. von einer in die andere Pinguinkolonie schleppen kann.

Somit würden also endlich die Gummistiefel zum Einsatz kommen und wir würden bis zu unserer Ankunft auf Feuerland kein Land mehr ohne Gummistiefel betreten. Die gefütterte Hose und die Regenhose sind über die Gummistiefel zu tragen, um bei den Nassanlandungen nicht plötzlich Auftrieb zu bekommen und somit der Gefahr ausgesetzt zu sein, dass Wasser in die Stiefel läuft.

Vor dem ersten Landgang auf Südgeorgien, aber auch später vor dem ersten Betreten der Inseln des 6. Kontinentes würden wir, unsere Rucksäcke und unsere Ausrüstung gründlich „abgesaugt“ werden. Vor Verlassen des Schiffes und nach Rückkehr werden wir durch Desinfektionsbäder mit den Schuhen gehen müssen. Darüber hinaus würden wir (Füße und ggf. Beine) bei Rückkehr „abgeduscht“ werden und im Anschluss würde es „Überzieher“ für die Stiefel geben, die bis zum nächsten Landgang über den Stiefeln bleiben müssen.

Darüber hinaus gab es weitere Verhaltensregeln. So werden wir nur Pfade und Wege entlanglaufen dürfen, die zuvor von Lektoren gekennzeichnet wurden bzw. uns nur in den Bereichen frei bewegen dürfen, die freigegeben wurden. Das würde (und wurde auch!) später strikt überwacht. Außerdem dürften wir uns Pinguinen nur auf 5 Metern sowie den Robben, Seeelefanten etc. nur auf 15 Metern nähern. Ach ja: Da die Tiere das IAATO Briefing nicht absolviert haben, gilt diese Regelung für Mindestabstände nicht für sie.

All diese Maßnahmen, die ich sehr einleuchtend und vernünftig finde, dienen dem Schutz dieses einzigartigen Gebietes.

Da wir uns nicht für eine Erholungsreise entschieden haben, ging es im Anschluss gleich weiter mit der Zodiac-Schulung. Ganz genau wurde erklärt, wie das Einsteigen und Aussteigen zu erfolgen habe, wie die Griffe an die Arme der Helfer anzulegen sind, um bestmöglichen Schutz zu haben und dass man beim Aussteigen im Sitzen (!) auf dem Rand des Zodiacs nach vorne robben und dann mit dem Rücken zum Land drehen muss, dann ist genau darauf zu achten, wann eine Welle kommt , usw. usw. usw.
Zum Abschluss erfolgte noch die Einteilung in einer der vier Gruppen für die Anlandungen.

Alles in allem wurden die Briefings sehr professionell und nichtsdestotrotz ausgesprochen humorvoll vermittelt.

Damit war der Vormittag nahezu um, und nach dem Mittagessen gingen wir wieder nach draußen. Die Temperaturen sinken an diesem Tag merklich und zwar innerhalb kürzester Zeit. Der Grund dafür war, dass wir die Antarktische Konvergenz überfahren. Dieses Gebiet verläuft unregelmäßig zwischen dem 50. und dem 60. Breitengrad in jeweils einer ungefähren Breite von 50 bis 100 km. Hier treffen die kalten Wassermassen der Antarktis auf die etwas wärmeren aus dem Norden.

Es muss unglaublich viel Krill im Wasser gewesen sein, denn wir sahen sehr viele Wale, alleine dieses Schauspiel war es schon wert, es mit Mr. Seasick aufzunehmen. Als i-Tüpfelchen sahen wir einen Seiwal, diese Walart erreicht eine ca. Größe von 15 bis 16 Metern und als absolutes iii-Tüpfelchen einen Cuvier-Wal (ca. Größe 5 bis 8 Meter), der zur Familie der Schnabelwale gehört. Eine absolute Glückssichtung! Die Schnabelwale sind noch nicht sonderlich gut erforscht, weil sie so selten gesichtet werden.

Morgen sollte es dann soweit sein: Südgeorgien, die Insel, von der viele dachten, denen ich von unserem Reiseziel erzählte, es liegt bei Russland  rolleyes  … und die Insel mit einer Tierwelt, von der ich vor vielen Jahren mal einen Bericht im Fernsehen sah, die sich seitdem so in meinem Kopf festgesetzt hatte. Allerdings war ich mir nie sicher, ob ich mir diesen Reisetraum einmal erfüllen würde können. Aber nun sollte es morgen soweit sein … meine Vorfreude wuchs noch mehr, aber sollte es auch so werden, wie ich es mir vorstellte?

Ach ja, ihn hätte ich fast vergessen: Mr. Seasick --- ja, leider war er auch heute wieder da und hatte sich zwischendurch immer mal gemeldet, aber ich gebe mir den heutigen Punkt, wenn auch erst knapp nach Verlängerung und Elfmeterschießen.

Mr. Seasick – ich = 2:6

« Letzte Änderung: 11.Oktober 2014 15:15:48 von S@bine » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
BuboBubo

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 24.März 2014 06:49:1 »
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Hallo Sabine,

Deine Reise weckt schöne Erinnerungen an unsere Reise, die ich auch sehr gern nochmal wiederholen würde. Mr. Seasick hatte mich allerdings nicht so sehr gequält  grin 

Freue mich schon auf die Fortsetzung!!

LG
Sandra

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sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 25.März 2014 19:58:4 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hallo Sandra,

ich beneide dich ein wenig um die zusätzlichen Anlandungen, die ihr hattet - besonders auf Südgeorgien ... deine Bilder, die ich mir gerade noch einmal angeschaut habe, jetzt mit anderen Augen und zusätzlichen Emotionen, weil ich vieles selbst gesehen habe, finde ich einfach überwältigend. Toll, toll, toll!

Liebe Grüße
Sabine
« Letzte Änderung: 25.März 2014 19:58:50 von S@bine » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 28.März 2014 21:25:14 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hallo liebe Mitleser,

ich muss euch um Geduld bitten --- ich weiß, es geht leider in diesem Reisbericht sehr schleppend. Der Grund dafür ist auch, dass ich während der Reise, entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, so gut wie keine Notizen gemacht habe, geschweige denn, schon einmal Bericht vorgeschrieben habe. So muss ich jeden Tag "mühsam" aus meinem Gedächtnis holen ... ja, und einen Schuldigen für diese Misere kann ich gleich mitliefern: Mr. Seasick.

Vielleicht schaffe ich eine Fortsetzung am Wochenende, vielleicht aber auch nicht.

Viele Grüße
Sabine
« Letzte Änderung: 28.März 2014 21:25:30 von S@bine » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
beate2

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 28.März 2014 21:33:19 »
Antwort mit Zitat nach oben
Ach Gott, Sabine,

da kann ich nur allzu gut mit Dir mitfühlen. Dieser Mr. Seasick ist ein, wenn nicht sogar DER Grund, dass ich wahrscheinlich die Antarktis nie kennenlernen werde.
Du hast Dich ja bisher tapfer geschlagen  grin
Mir wurde ja teilweise beim Lesen schon schlecht.

Also, bemühe mal Dein Gedächtnis! Vielleicht kommt ja nochwas  grin

Gruss Beate
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HHBS

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 29.März 2014 19:35:41 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hallo Sabine,
ich geselle mich jetzt auch zu den Mitlesern dazu.
Das hört sich ja schon alles super spannend an.
Vielen Dank für deine ausführlichen Schilderungen,
aber irgendwie muss es doch eine Möglichkeit geben
das du auch Bilder zeigen kannst; gerade die Bilder
sind doch das Salz in der Suppe.
LG Heiner
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sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 30.März 2014 18:42:17 »
Antwort mit Zitat nach oben
... heute gibt es leider nur einen Teil vom nächsten Tag ... aber es geht zumindest weiter:


Tag 9 – Südgeorgien (Anlandungen Fortuna Bay und Stromness Bay)
Teil 1 des Tages 9

Windstärke: 4
Seestärke: 4
Temperatur: bis 3° Celsius
Sonnenaufgang 04:51 Uhr, Sonnenuntergang: 20:56 Uhr



Heute sollte es endlich soweit sein. Ich würde meinen Fuß auf die Insel Südgeorgien setzen. Ich verspürte eine unglaubliche Vorfreude.

Zum Glück hatten wir genug Zeit eingeplant, um uns das erste Mal in unsere „Expeditionskleidung“ zu verpacken. So anstrengend und vor allem schweißtreibend in der gut geheizten Kabine hätte ich es mir nicht vorgestellt, gerade wo wir uns doch im Vorfeld der Reise eher auf die Empfindung Frieren eingestellt hatten.

Beim Blick in den Spiegel musste ich unwillkürlich an das Michelin Männchen denken, nur dass dieses M-Männchen im Spiegelbild noch eine Zodiac-Schwimmweste und eine andere Frisur trug. So verpackt staksten wir also Richtung Grand Salon, um uns ordnungsgemäß absaugen zu lassen. Vor dem Salon hatte sich schon eine kleine Schlange gebildet und dann passierte etwas, was mich fast meinen Traum vom Landgang auf Südgeorgien gekostet hätte.

Ich musste noch einmal auf Toilette. Wahrscheinlich war ich einfach zu nervös, weil man beim Landgang keinesfalls die Natur wässern darf, sondern in diesem Fall zurück zum Schiff muss. Also steuerte ich die Toilette in der Nähe des Grand Salons an und als ich diese verließ, übersah ich die mehrere Zentimeter hohe Kante unten in der Tür, blieb hängen und flog durch die Luft auf den Gang. Ich hatte unglaubliches Glück, dass ich nicht mit dem Kopf an eine Wand oder Kante schlug, so schmerzte von dem Aufprall nur ganz heftig trotz recht guter Polsterung meine linke Schulter und mein rechtes Knie. Mir wurde leicht unwohl und da ich merkte, dass sich mein Kreislauf meldete, blieb ich kurz liegen. Passagiere für die erste Zodiac-Tour gingen einfach an mir vorbei, ohne zu helfen. Dann sah ich meinen Mann von ganz hinten anlaufen und ein Crewmitglied, die mir aufhalfen. Humpelnd ging ich dann Richtung Grand Salon, wo unsere kleine Reisegruppe (unsere beiden Tischnachbarn und das Hamburger Paar) besorgt nachfragte, wie es mir ginge. Ich hatte noch Schmerzen, aber diesen Landgang wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Nach einiger Zeit ließen dann die Schmerzen nach, aber als Erinnerung hatte ich die nächsten Tage noch lieblich anzusehende blaue Flecken und ein dickes Knie. Aber sollte ich mich dadurch vom Landgang abhalten lassen? Sir Shackleton und seine Crew hatten ungleich Schlimmeres durchgestanden. Ich war ganz einfach nur tollpatschig.

Im Grand Salon wurden wir alle abgesaugt und dann ging es mehrere Stockwerke Decks im Schiff nach unten, wo eine Gangway nach draußen führte. Nur noch hier hinunter und irgendwie sicher bei nicht allzu schlimmem Wellengang ins Zodiac hinein, was mir dann auch ohne weitere Zwischenfälle gelang.

Am Vortag wurde uns beim Briefing auf den heutigen Tag mehrmals höchst eindringlich gesagt, dass wir uns bei der Anlandung in Fortuna Bay nicht am Strand und im nahen Küstenbereich aufhalten, sondern umgehend und auf direktem Weg entlang des anzeigten Pfades bis zur Kolonie der Königspinguine durchgehen sollen. Ich weiß nicht, wie oft das gesagt wurde, aber einige Mal, unter anderem hieß es auch: „Lassen Sie das Kleinzeug am Strand links liegen und gehen durch“. Okay, wir hatten das verstanden und würden es so machen.

… aber von wegen, schnell wurde uns klar, warum uns das so eindrücklich am Vortrag gesagt wurde. Schon aus dem Zodiac sahen wir die unglaublich vielen Tiere im Wasser und am Strand. Hier stellten wir auch gleich fest, dass weder die Pinguine noch die Seelöwen das IAATO-Briefing absolviert hatten. Überall waren sie und etwas übertrieben gesagt, musste man schon beim Aussteigen aufpassen, dass man nicht auf eines der Tiere trat.

Natürlich sind wir nicht direkt durchgegangen, zu fasziniert waren wir von dieser Tierwelt, überall Königspinguine und Seelöwen, ausgewachsen und Babies, sogar ein weißes sahen wir. Die Menge an Tieren, das Kommen und Gehen aus/ins Wasser, es war einfach unglaublich. Die Lektoren sagten uns, wir sollen durchgehen, weiter hinten sei die Kolonie.

Könnte es noch besser werden? Kaum vorstellbar. Wir liefen also weiter, gute 15 bis 20 Minuten, ständig darauf achtend, dass man nicht einem dieser Tiere in die Quere kam, denn sie achteten nicht auf uns. Aber wer sollte es ihnen auch übel nehmen, ohne absolviertes IAATO-Briefing? Die Fotoapparate klickten und klickten, die Schmerzen vom Sturz waren längst vergessen, und ich war überwältigt, kaum vorstellbar, dass dieses Gefühl gesteigert werden könnte. Aber dann, als ich auf die riesige Kolonie blickte, verspürte ich dieses unglaubliche Glücksgefühl, das mir Tränen in die Augen trieb. Meine Erwartungen an Südgeorgien wurden bereits am Strand erfüllt und jetzt übertroffen.

Eine fünfstellige Anzahl Königspinguine stand dort ganz nah zusammen, überall um uns herum liefen sie. Einige noch in der vollen Mauser und vollem Pflaum, andere strahlten in ihrem sauberen Kleidchen und wieder andere hatten eine Mischung aus beidem, was sehr oft dermaßen lustig aussah, dass wir beim Anblick jedes Mal nur laut lachen konnten. Es war einfach nur wundervoll, diese Tiere, von denen jeder Pinguin seinen eigenen Charakter hat, zu beobachten. Von mir aus hätten wir an diesem Platz für den Rest der Reise bleiben können. Egal, wie sehr mich Mr. Seasick bisher geärgert hatte und wer weiß, wie sehr er mich noch ärgern würde, alleine die Fortuna Bay ist jegliche Mühe und Kampf mit diesem unerwünschten Mr. bereits wert!

Rückblickend gesehen, jede Pinguinkolonie, die ich bisher schon gesehen hatte (und glücklicherweise war es mir vergönnt, bisher schon einige gesehen zu haben), konnte man schon bei der Anlandung im Vergleich vergessen und damit möchte ich diesen Pinguinen nicht Unrecht tun. Aber unwillkürlich muss ich einfach diesen Vergleich ziehen.

Voller Glücksgefühle und voller neuer wundervoller Eindrücke, dich ich hoffentlich nie vergessen werde, fuhren wir im Zodiac zurück zum Schiff. Mit dem Wetter hatten wir auch einfach nur Glück. Zwischendurch ein wenig Nieselregen, aber meist schien die Sonne und das Meer war nicht zu aufgewühlt, als dass ein Landgang verhindert wurde.

Für heute stand aber noch ein weiterer Landgang in der Stromness Bay auf dem Plan … dazu dann in der Fortsetzung.
« Letzte Änderung: 30.März 2014 18:45:59 von S@bine » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
kika

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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 31.März 2014 17:12:34 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hallo Sabine
Danke, ich mache die Tour nun ein 2. Mal. Mit dem Michelin Männchen hast du vollkommen recht. So fühlte ich mich auch jedesmal. Und dann noch kurz vorher zur Toilette und das ganzeZeug wieder runter.Das kenn ich. Schade, dass du immer noch unter Seekrankheit gelitten hast. Wir hatten bis auf die Drakepassage immer ruhige See.Aber, wie ich lese, bist du trotzdem total begeistert von der Fahrt.
Ich freue mich auf den Rest.
LG Kika







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sabine_2
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Re:Ohne Herrn Appendix auf Sir Ernest Shackletons Spuren
« Antwort #20 am: 31.März 2014 17:19:15 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hallo kika,

seid ihr auch so begeistert gewesen von Fortuna Bay?
Wir hatten eigentlich meist (verhältnismäßig für diese Region) sehr, sehr ruhige See ... aber ich bin einfach nicht fürs Reisen auf dem Wasser gemacht.

Liebe Grüße
Sabine
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