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Autor | Thema: Appell amerikanischer Kriegsveteranen (Gelesen 1481 mal) | |||
Der-Bote
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Ein Appell amerikanischer Kriegsveteranen fordert die zum
Krieg gegen den Irak eingezogenen Truppen dazu auf, ihrem Gewissen zu folgen und den Kriegsdienst zu verweigern. Wir sind Veteranen der US-Streitkräfte. Wir sind mit der Mehrheit der Menschheit, einschliesslich von Millionen Menschen in unserem eigenen Land, gegen den totalen Krieg der USA gegen den Irak. Wir haben viele Kriege und Zeiten gesehen, wir sind Menschen verschiedener politischer Ansichten, und wir alle haben den gleichen Standpunkt, dass dieser Krieg unrecht ist. Viele von uns glaubten, dass der Militärdienst unsere Pflicht war und es unsere Aufgabe war, dieses Land zu verteidigen. Unsere Erfahrungen beim Militär liessen uns vieles von dem in Frage stellen, was man uns beigebracht hatte. Und heute stellen wir fest, dass es unsere dringende Aufgabe ist, Sie als Mitglieder der US-Streitkräfte zu ermutigen herauszufinden, wofür zu kämpfen und zu sterben Sie hinausgeschickt werden und was die Konsequenzen Ihrer Handlungen für die Menschheit sein werden. Wir fordern Sie auf, ob Sie im aktiven Dienst oder Reservisten sind, Ihrem Gewissen zu folgen und das Richtige zu tun. Im letzten Golfkrieg wurde uns Truppen befohlen, aus einer sicheren Distanz zu morden. Wir zerstörten fast den ganzen Irak aus der Luft, töteten Hunderttausende, einschliesslich Zivilisten. Der Wir erinnern uns an die Strasse nach Basra - den Highway des Todes - wo man uns befahl, Iraker auf der Flucht zu töten. Wir haben Gräben mit dem Bulldozer ausgehoben und die Menschen lebendig begraben. Einsatz von Uranwaffen hinterliess radioaktiv verseuchte Kriegsschauplätze. Der ungeheuere Einsatz von Pestiziden und experimentellen Drogen, das Verbrennen von Chemiewaffen-Depots mit Ölfeuern, die in dieser Kombination einen Giftcocktail entstehen lassen sollten, haben sowohl das irakische Volk als auch die Golfkrieg-Veteranen in Mitleidenschaft gezogen. Einer von vier Golfkrieg-Veteranen ist heute kriegsversehrt. Im Vietnam-Krieg befahl man uns, Vietnam aus der Luft und am Boden zu zerstören. In My Lai metzelten wir über 500 Frauen, Kinder und alte Männer nieder. Das war kein Versehen, genau so haben wir Krieg geführt. Wir haben das ‚Agent Orange' an unserem Feind ausprobiert und seine Wirkung unmittelbar miterlebt. Wir wissen, wie ein posttraumatisches Stresssyndrom aussieht, wie es sich anfühlt und schmeckt, denn die Geister von über zwei Millionen Männern, Frauen und Kindern verfolgen uns immer noch in unseren Träumen. Von uns nahmen sich mehr das Leben , nachdem sie wieder zu Hause waren, als auf dem Schlachtfel Wenn Sie sich entscheiden, an der Invasion des Irak teilzunehmen, dann sind Sie Teil einer Besatzungsarmee. Wissen Sie, wie es ist, in die Augen eines Volkes zu schauen, das Sie bis ins Innerste hasst? Sie sollten einmal darüber nachdenken, was Ihre ~BMission\' denn wirklich ist? Sie werden hinausgeschickt, ein Volk anzugreifen und zu besetzen, das genauso wie wir und Sie doch auch nur versucht, zu leben und seine Kinder grosszuziehen. Sie stellen doch für die USA keine Gefahr dar, wenn sie auch einen brutalen Diktator als ihren Führer haben. Wer sind denn die USA überhaupt, dass sie dem irakischen Volk befehlen, wie es sein Land zu regieren hat, wo doch viele Menschen in den USA nicht einmal glauben, dass ihr eigener Präsident rechtmässig gewählt worden ist? Saddam beschuldigt man der Vergasung seines eigenen Volkes und des Versuches, Massenvernichtungswaffen herzustellen. Doch als Saddam seine schlimmsten Verbrechen beging, da wurde er von den USA unterstützt. Diese Unterstützung beinhaltete, dass man ihm die Mittel zur Verfügung stellte, um damit chemische und biologische Waffen zu produzieren. Stellen Sie die entsetzlichen Folgen der von den USA angeführten Wirtschaftssanktionen gegenüber! Mehr als eine Million Iraker, darunter hauptsächlich Kinder und Kleinkinder, sind gestorben wegen dieser Sanktionen. Nachdem die USA die gesamte Infrastruktur des Landes zerstört hatte, einschliesslich der Krankenhäuser, Stromerzeuger und der Wasseraufbereitungsanlagen, stoppten sie mit den Sanktionen die Einfuhr von Waren, von Medikamenten, Ersatzteilen und von Chemikalien, die notwendig sind, um die einfachsten Lebensgrundlagen wiederherzustel Mit Mord macht man sich keine Ehre. Und diesen Krieg kann man nur als Mord bezeichnen. Wenn in einem ungerechten Krieg eine fehlgeleitete Bombe abgeworfen wird und eine Mutter mit ihrem Kind tötet, dann ist das nicht ein ~BKollateralschad en\', dann ist das Mord! Wenn in einem ungerechten Krieg ein Kind an der Ruhr stirbt, weil eine Bombe eine Kläranlage zerstört hat, dann ist das nicht ~Bdie Zerstörung feindlicher Infrastruktur\', dann ist das Mord! Wenn in einem ungerechten Krieg ein Vater an einem Herzanfall stirbt, weil eine Bombe die Telefonleitungen zerrissen hat und er keinen Krankenwagen mehr anrufen konnte, dann ist das nicht ~Bdas Ausschalten von Befehls- und Kontrolleinrichtungen\', dann ist das Mord! Wenn in einem ungerechten Krieg tausend arme Bauern rekrutiert wurden und in einem Schützengraben starben, von dem aus sie die Stadt, in der sie ihr Leben lang gelebt haben, verteidigen wollten, dann ist das kein Sieg, dann ist das Mord! Es werden Veteranen sein, die den Protest gegen diesen Irak-Krieg und Ihre Teilnahme daran anführen werden. Während des Vietnam-Kriegs verweigerten Tausende in Vietnam und in den USA die Befehle. Viele leisteten Widerstand und lehnten sich auf. Viele wurden Kriegsdienstverweigerer, und andere gingen lieber ins Gefängnis, als ihre Waffen gegen den sogenannten Feind zu erheben. Während des letzten Golfkriegs leisteten viele GIs Widerstand auf verschiedene Weise und aus vielen verschiedenen Gründen. Viele von uns kamen aus diesen Kriegen zurück und schlossen sich der Antikriegsbewegung an. Wenn die Menschen dieser Welt jemals frei sein sollen, dann muss eine Zeit kommen, wo es Vorrang hat, ein Weltbürger zu sein und nicht Soldat eines bestimmten Landes. Diese Zeit ist jetzt gekommen. Wenn der Befehl kommt, auszulaufen, dann wird Ihre Reaktion grosse Auswirkungen auf das Leben von Millionen Menschen im Nahen Osten und hier zu Hause haben. Ihre Reaktion wird dazu beitragen,den Kurs für unsere Zukunft festzulegen. Sie können jederzeit Ihre Entscheidung treffen. Ihre Befehlshaber wollen, dass Sie gehorchen. Wir fordern Sie eindringlich auf nachzudenken. Wir fordern Sie auf, Ihre Entscheidung zu treffen, die auf Ihrem Gewissen beruht. Wenn Sie sich für den Widerstand entscheiden, werden wir Sie unterstützen und Ihnen beiseite stehen, weil wir zu der Einsicht gelangt sind, dass unser einzig wirklicher Dienst den Menschen auf der Welt und unserer gemeinsamen Zukunft gilt. Quelle: Zeiten-Schrift , Ausgabe vo | ||||
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Der Schriftsteller und Filmemacher Michael Moore ("Stupid White Men", "Bowling for Columbine") hat sich am Vorabend des Irak-Kriegs in einem offenen Brief an seinen Präsidenten gewandt. Hier der Wortlaut des Schreibens.
Montag, 17. März 2003 Lieber Gouverneur Bush, heute ist also der Tag, an dem, wie Sie es nennen, die "Stunde der Wahrheit" gekommen ist, der Tag an dem "Frankreich und der Rest der Welt ihre Karten auf den Tisch legen müssen". Ich bin froh, dass dieser Tag nun endlich da ist. Denn, das muss ich Ihnen sagen, nach 440 Tagen mit Ihren Lügen und Ihren Halbwahrheiten war ich nicht sicher, ob ich das noch länger ausgehalten hätte. So bin ich beruhigt zu hören, dass heute der Tag der Wahrheit gekommen ist, denn ich möchte Ihnen gerne ein paar Wahrheiten mitteilen: 1. Es gibt im Grunde genommen NICHT EINEN in Amerika (ausgenommen Talk-Radio-Spinner und Fox News), der Gung-Ho-mäßig [Gung Ho wurde von den Amerikanern als Schlachtruf im 2. Weltkrieg benutzt. Eigentlich stammt der Ausdruck aus dem Chinesischen und meint so viel wie "zusammen etwas anpacken". ) wild darauf ist, in den Krieg zu ziehen. Vertrauen Sie mir in diesem Punkt. Gehen Sie aus dem Weißen Haus heraus in irgendeine Straße und versuchen Sie, fünf Leute zu finden, die leidenschaftlich gerne Iraker umbringen möchten. SIE WERDEN SIE NICHT FINDEN! Warum? Weil keine Iraker jemals hierher gekommen sind und einen von uns getötet haben. Kein Iraker hat jemals gewagt, dies zu tun. Sie sehen, so denken wir Durchschnitts-Amerikaner: Wenn irgend jemand irgendetwas tut, was nicht als Angriff auf unser Leben wahrgenommen wird, dann - glauben Sie es oder nicht - wollen wir ihn nicht töten. Lustig, wie so was läuft. 2. Die Mehrheit der Amerikaner - die, die Sie niemals gewählt haben - sind nicht auf Ihre Gehirnwäsche hereingefallen. Wir wissen, was die wirklichen Probleme sind, die unser tägliches Leben betreffen - und keiner fängt mit einem I an und hört mit einem K auf. Das hingegen macht uns wirklich Angst: Zweieinhalb Millionen Menschen verloren Ihre Arbeit, seitdem Sie im Amt sind, die Börsenkurse sind zu einem schlechten Witz verkommen, keiner weiß, ob die Rentenfonds in Zukunft noch existieren werden, Benzin kostet mittlerweile fast zwei Dollar - diese Liste könnte noch endlos fortgesetzt werden. Den Irak zu bombardieren, wird keine einzige Lösung dafür bringen. Es gibt nur eins: Sie müssen gehen, damit die Dinge sich verbessern können. 3. Wie [der Talkshow-Moderator, Anm. d. Red.] Bill Maher letzte Woche sagte: Wie tief sind Sie gefallen, um einen Beliebtheitswettbewerb gegen Saddam Hussein zu verlieren? Die ganze Welt ist gegen Sie, Mr. Bush. Zählen Sie die Amerikaner dazu. 4. Der Papst hat gesagt, der Krieg sei falsch, er sei eine SÜNDE. Der Papst! Aber es kommt sogar noch schlimmer: Die Dixie Chicks sind nun auch gegen Sie. Wie tief muss es noch mit Ihnen bergab gehen, bevor Sie merken, dass Sie Armee von nur einem Menschen in diesem Krieg sind. Natürlich ist das ein Krieg, in dem Sie nicht persönlich kämpfen müssen. Genauso als Sie sich unerlaubt von der Truppe entfernten und die anderen armen Kerle statt Ihrer nach Vietnam verschifft wurden. 5. Von den 535 Mitgliedern des Kongresses hat nur EINER (Sen. Johnson aus South Dakota) seinen Sohn oder seine Tochter beim bewaffneten Militär eingetragen. Wenn Sie wirklich für Amerika einstehen wollen, schicken Sie bitte sofort Ihre Zwillingstöchter nach Kuwait und lassen Sie sie dort Ihre chemischen Armee-Sicherheitsanzüge tragen. Und lassen Sie uns sehen, ob alle Mitglieder des Kongresses mit Kindern im militärfähigem Alter ihre Kinder für diesen Kriegseinsatz opfern würden. Was haben Sie gesagt? Das glauben Sie nicht? Gut, okay, wissen Sie was - das glauben wir auch nicht! 6. Schlussendlich: Wir lieben Frankreich. Gut, sie haben einige Dinge richtig verbockt. Ja, einige von ihnen können sogar verdammt nerven. Aber Sie haben vergessen, dass wir dieses Land [die USA] nicht mal als Amerika gekannt hätten, wenn es die Franzosen nicht gegeben hätte. War es nicht mit ihrer Hilfe während des Revolutionskrieges, mit der wir gewonnen haben? Und waren es nicht unsere größten Denker und Gründerväter - Thomas Jefferson, Ben Franklin etc. -, die viele Jahre in Paris verbrachten, wo sie die Konzepte überarbeiteten und verfeinerten, die uns zu unserer Unabhängigkeitserklärung und unserer Verfassung geführt haben? War es nicht Frankreich, das uns die Freiheitsstatue geschenkt hat? War es nicht ein Franzose, der den Chevrolet gebaut hat, und waren es nicht ein paar französische Brüder, die das Kino erfanden? Und nun tun sie das, was nur ein guter Freund tun kann - Ihnen die Wahrheit über Sie, Mr. Bush, sagen, geradeheraus und ohne Umschweife. Hören Sie auf, auf die Franzosen zu pinkeln, und danken Sie ihnen, dass die es endlich einmal richtig machen. Wissen Sie, Sie hä tten wirklich mehr verreisen sollen (zum Beispiel ein Mal), bevor Sie Präsident geworden sind. Ihre Ignoranz gegenüber der Welt hat Sie nicht nur lächerlich aussehen lassen, sondern hat Sie auch in eine Ecke gedrängt, aus der Sie nicht wieder herauskommen. Hey, nehmen Sie es nicht so tragisch - jetzt kommen die guten Neuigkeiten: Wenn Sie diesen Krieg wirklich durchziehen, wird er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schnell vorbei sein, denn ich schätze, dass es nicht viele Iraker gibt, die ihr Leben zum Schutze Saddam Husseins lassen wollen. Nachdem Sie den Krieg gewonnen haben, werden Sie einen enormen Zuspruch in der Bevölkerung erfahren, da jeder Gewinner liebt - und wer möchte nicht ab und zu einen ordentlichen Arschtritt sehen (vor allem, wenn es ein Dritte-Welt-Arsch ist). Also, versuchen Sie Ihr Bestes und tragen Sie diesen Sieg den ganzen Weg bis zur Wahl im nächsten Jahr mit sich. Natürlich ist das noch ein weiter Weg, und so haben wir alle noch eine lustige Zeit vor uns, während wir zugucken, wie die Wirtschaft immer weiter den Bach runtergeht! Aber, Mensch, wer weiß, vielleicht finden Sie ja Osama ein paar Tage vor den Wahlen! Sehen Sie, SO müssen Sie denken! Bloß nicht die Hoffnung aufgeben! Tötet Iraker - sie haben unser Öl!!! Hochachtungsvoll Michael Moore | ||||
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Insbesondere beim "Appell amerikanischer Kriegsveteranen" fehlt eine Quellenangabe. Ich halte das Ganze für einen dummen Fake.
Der Beitrag von Michael Moore ist ein sehr persönlicher Standpunkt und als solcher nicht geeignet, eine Volksmeinung (wie hier behauptet) darzustellen. Ich habe vielmehr die subjektive Empfindung (nur meine Meinung), dass das zahlenmäßige Verhältnis von Kriegsgegenern und -befürwortern hier in den USA relativ ausgeglichen ist. | ||||
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