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  18.April 2024 10:21:52

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 Thema: Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona  (Gelesen 41290 mal)
beate2

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 20.April 2020 19:31:1 »
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23.3.
Das war heute eine kalte Nacht, wir hatten nur 1 Grad plus. Hat sich aber erwarten lassen, schliesslich standen wir auf über 2000 m Höhe.

Nachdem es für heute Vormittag eine Sturmwarnung für die Ostseite des Lincoln Nat. Forest gibt (wo wir ja gerade sind), fahren wir sehr froh los um vielleicht noch auf die Westseite der Berge zu kommen, bevor der Sturm losgeht.

Die Strasse geht weiter den Berg hoch bis Cloudcroft. Das ist ein wirklich schönes Örtchen in einem Skigebiet. Wir laufen ein bischen herum, aber so früh am morgen ist natürlich nicht nichts los:






Es ist wirklich schön hier. Wenn wir nur mehr Zeit hätten!!!




Überall blühen die California Poppies, ganze Wiesen sind voll davon:






Aber es gibt auch andere gelbe Blüten, von denen ich leider nicht weiss, wie sie heissen:




Wir hatten noch einen kurzen Besuch im White Sands Nationalpark geplant. Aber leider stehen wir, zusammen mit einigen anderen Touristen vor verschlossenem Tor. Geschlossen wegen Corona. So bleibt uns nur ein Blick über den Zaun:




Es geht weiter über die I 10 nach Arizona. Hier versuchen wir nocheinmal ein offenes Visitorcenter zu finden, aber auch hier ist alles geschlossen.

Da wir über die Interstate schnell vorwärts kommen können wir heute ein bischen weiter fahren. Wir haben einen guten Tip bekommen: in Wilcox gibt es eine schöne Lagune, an der man kostenlos übernachten kann. Und dieser Tip war wirklich viel wert: hier ist es schön, wir können direkt aus dem Fenster die Vögel auf dem See beobachten (draussen ist es zu windig) und wir erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang:






Beate
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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 21.April 2020 18:41:19 »
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Der Big Bend NP war ursrünglich auch geplant. Aber den haben wir sehr schnell rausgeworfen, als wir entscheiden mussten, schneller nach LA zu fahren. Er wäre doch zu weit abseits gewesen. Das alles ist so schade!!

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 21.April 2020 18:47:28 »
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24.3.
Morgens schauen wir uns Willcox an und sind sehr überrascht. Das ist wirklich ein schönes Wildwest-Städtchen, obwohl die Hauptstrasse nur mal ca 200 m lang ist:





Es gibt einen "place of fame" mit echter Pistole im Beton:




Und auf dieser Mauer ist die Inschrift beachtenswert "Cattle capital of the world":




Und dann gehts wieder auf die I 10 nach Westen zum Saguaro Nationalpark. Da wir so frühzeitig dran sind, fahren wir als erstes den Loop im Ostteil des NP. Dann gehts quer durch Tucson zum Westteil, wo der Campinglatz ist. Nach dem Einchecken am CG wollen wir noch den Loop im Westteil fahren. Leider geht das nicht ganz, da unser Wohnmobil zu gross ist. Aber wir können an beiden Enden ein Stück reinfahren, bis die Strasse zur Einbahnstrasse wird. Und wie immer begeistern mich die Saguaro-Wälder.




Mitten auf der Strasse finden wir dieses Gerippe. Das war mal eine Schlange:




Und wir machen noch eine kleine Wanderung am Signal Hill, wo es eine Menge Felszeichnungen gibt:






Dann geniessen wir noch den Abend am Campingplatz:






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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 22.April 2020 19:14:7 »
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25.3.
Eigentlich hatten wir ja mal geplant, das Wohnmobil in Las Vegas zurückzugeben und dann noch 5 Tage mit dem Mietwagen über San Diego nach Los Angelos zu fahren. Nachdem nun klar ist, dass wir die Reise abkürzen müssen, haben wir gestern noch den Mietwagen und alle Hotels storniert, was ohne Probleme ging. Auch haben wir wie vereinbart unserem Reisebüro mitgeteilt, dass wir jetzt den Rückflug planen könnten. Wir würden ab ca. 30. März in Las Vegas sein und sind dann mit jedem Rückflug einverstanden, haben aber keine Eile.
Schon heute morgen ist die Antwort des Reisebüros da: wir sind für den 31.3. ab Los Angelos über Montreal nach Frankfurt gebucht. Nach München gibt es keine Möglichkeit.
Das ist jetzt allerdings mindestens ein Tag zu früh für uns, aber wir wollen dem Reisebüro nicht noch mehr Arbeit machen, also lassen wir es es. Allerdings müssen wir jetzt ganz schnell noch ETA für Kanada beantragen. Zum Glück haben wir die Bestätigung schon nach ein paar Minuten in der mailbox.

Bevor wir aber endgültig weiterfahren müssen wir noch dumpen. Und an der Dumpstation treffen wir zwei andere Wohnmobil-Überführer aus Deutschland, die ebenfalls abkürzen mussten. Sie erzählen uns, dass sie auch auf den 31.3. ab Los Angelos gebucht sind, aber ihr Flug geht über Toronto.

Am frühen Nachmittag kommen wir im Organ Pipe Nationalpark an. Auch hier ist das Visitorcenter geschlossen und an der Rezeption für den Campingplatz ist auch niemand. Es hängt ein Schild mit einer Telefonnummer und einer website wo man seinen Platz buchen soll. Nur: bei der Telefonnummer kommt immer eine kurze spanische Bandansage, dann wird aufgelegt und die website bricht immer wieder zusammen.
Vor der verschlossenen Tür am Visitorcenter sitzt ein gelangweilter Parkranger. Als wir dem unsere Probleme erzählen meint er nur, da wären wir die einzigen bei denen das nicht klappt und er könne uns auch nicht helfen!! Ich habe noch nie einen solch unfreundlichen Parkranger erlebt.

Wir versuchen über 1/2 Stunde, aber bekommen die Reservierung nicht durch. Also entscheiden wir, jetzt erst mal den Nationalpark anzuschauen. Für die Übernachtung wird sich schon irgendetwas ergeben.

Wir fahren den Ajo Mountain Drive. Das ist eine 21 Meilen lange Einbahnstrasse durch die Berge, sehr eng und kurvig. Wir kommen mit unserem Wohnmobil gerade noch durch:

Organ Pipe Kaktus:




Es gibt sogar einen kleinen Arch:










Als wir wieder am Campingplatz sind, versuchen wir noch eine halbe Stunde lang, den Stellplatz über die Website zu buchen. Und endlich gelingt es uns auch.

Dafür gibts Abends noch ein kleines Feuerchen:




Beate
« Letzte Änderung: 22.April 2020 19:20:26 von beate2 » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 23.April 2020 19:55:57 »
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26.3.
Der Organ Pipe Nationalpark liegt ja direkt an der mexikanischen Grenze. Und hier hat Trump auch mit seinem Mauerbau angefangen. Also müssen wir uns das mal anschauen und fahren als erstes südlich zur Grenze.
Der South Puerto Blanco Drive, der ein Stück fast direkt an der Grenze entlang geht, was bisher mit einem Wohnmobil kaum zu befahren: eng, sandig, kurvig. Aber diese Strasse wurde jetzt brutal ausgebaut damit auch schwere LKW dort fahren können, ohne Rücksicht darauf, dass es ja Nationalpark ist. Und diese LKW fahren laufend und liefern die Teile für die "Mauer", die eigentlich ein Metallgitter ist.








Dann gehts wieder nach Norden. Auf dem Weg zur Interstate 8 liegt das schöne Örtchen Ayo. Leider merkt man auch hier die Einschränkungen wg. Corona. Der Marktplatz, den wir beim letzten Besuch voller Leben fanden, ist ausgestorben, alle Läden sind geschlossen:






Auf der Interstate, Richtung Westen, fahren an den Imperial Dunes vorbei:







Diese Dünen sind ein riesiger Sandkasten für Erwachsene. Am Wochenende düsen da Hunderte von OHV (das sind kleine Allrad-Buggies) die Dünen rauf und runter. Aber jetzt ist hier auch alles geschlossen und abgesperrt, wg. Corona.

Wir kommen gerade noch zum letzten Licht bei unserer für heute geplanten Übernachtungsstelle im Anza Borrego State Park an. Hier, am Badlands Look out, darf man ganz offiziell und kostenlos "wild" übernachten. Und hier hat man wirklich einen atemberaubenden Blick. Wir haben inzwischen schon dreimal dort übernachtet, und jedesmal sind wir wieder begeistert:








Leider ist es heute so windig, dass wir nur noch kurz draussen sitzen können.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 24.April 2020 18:23:57 »
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Hallo zusammen,

schön, dass Ihr noch dabei seid.

@ Anna: wenn Du noch irgendwelche Argumente brauchst, um Deinen Mann zu überzeugen, schreib es mir. Ich habe noch viele gute Argumente für Womo-Urlaub und auch viele Tips.

@ Traveline: ich habe nichts dagegen, wenn Du schreibst, dass Du auch da warst. Aber nur, wenn Du auch schreibst, was Ihr da gemacht habt und wie es Dir gefallen hat.  grin

@ Doro: wir waren früher auch so oft mit Mietwagen und Hotel unterwegs. Und damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass es im Wohnmobil noch schöner ist. Bis wir bei einer Reise nach Namibia mehr oder weniger zum campen gezwungen wurden. Und seitdem kommt für uns nur noch Wohnmobil (oder Ersatzweise Dachzelt) infrage. Aber klar, das gilt nur für Natur-Liebhaber. Wer mehr auf Städte steht, ist besser mit PKW unterwegs.

Du konntest ein volles Jahr in San Diego leben? Da werde ich ganz neidisch. Da konntet Ihr bestimmt sehr viel in der näheren und weiteren Umgebung anschauen. War das Ganze beruflich bedingt?

@ Syri: in Kanada, und vor allem im Yukon und Alaska waren wir auch schon so oft. Und da möchte ich unbedingt nochmal hin. Das ist eine grosse Liebe von mir, trotz des so oft schlechten Wetters, der Mücken, etc. Aber die Natur ist einfach grandios.

@ Kreuzfahrer: Danke für das Lob. Ich werde mir weiterhin Mühe geben.  grin

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 25.April 2020 14:29:26 »
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@ Doro: sowas hätte mir auch gefallen. Leider war mein Mann, als sowas vor viiiiiieeeeelen Jahren mal zur Debatte stand, noch viel zu heimatgebunden und unbeweglich. Als sich das geändert hatte, gab es keine Gelegenheit mehr für einen solch langen berufsbedingten Auslandsaufenthalt.

@ Trinity: also Tiere hätte ich schon gerne mehr gesehen. Da hatten wir auf früheren Reisen, auch in dieselbe Gegend, teilweise mehr Glück.

@ Chandrika: Das ist wirklich sehr schade. Hoffentlich kannst Du wenigstens noch kürzere Reisen machen und auch geniessen?
Ich auch immer Angst dass solche Reisen mal nicht mehr möglich sind. Wir sind jetzt auch in einem Alter, wo man denken muss, dass jede Reise die letzte war. Und auch jede Reise anstrengender wird als die vorherige. Und wenn wir jetzt evtl. 1 oder 2 Jahre gar nicht mehr ins Ausland reisen können, dann ist es für uns auch vorbei.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 25.April 2020 17:53:1 »
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Hallo Chandrika,
das ist genau das Problem, das ich bei Womo-Reisen in Europa habe: die Campigplätze sind mir alle zu eng. OK, in Norwegen und Schweden ist schon mehr Platz, aber da sind die einzelnen Stellplätze überhaupt nicht zum Nachbarn abgedeckt. Das ist in USA und Kanada anders: zum Einen sind die Stellplätze so gross, dass man sehr viel mehr Platz hat, und dann sind zwischen den Stellplätzen immer Büsche und Bäume, sodass man den Nachbarn nicht sieht. Und dieser grosse Platz fehlt mir in Europa.
In Spanien und Italien ist es ja noch schlimmer. Da stehen die Womos, Camper, Zelte, alle eng beieinander. Und jeden F.... hört die gesamte Nachbarschaft. Das ist nun wirklich nichts für mich. Deshalb nehmen wir in Italien auch immer ein freistehendes Ferienhaus.

Ich habe eigentlich auch vor, heuer im Herbst noch nach Schweden/Norwegen zu fahren. Naja, hoffen wir, dass es klappt, Zweifel sind angebracht.

LG
Beate


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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 25.April 2020 18:8:48 »
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27.3.
Heute nacht war es so windig, dass ich ein paarmal Angst hatte, das Womo würde umkippen. Wir standen natürlich auch an einer sehr ausgesetzten Stelle.
Jetzt morgens sehen wir, dass es in den umliegenden Bergen ziemlich weit herunter geschneit hat:




Wir haben Zeit und fahren deshalb sehr langsam durch den Anza Borrego State Park nach Borrego Springs. Dort sind seit ein paar Jahren schöne Metall-Skulpturen in Original-Grösse mitten in der Lanschaft ausgestellt. Jedes mal, wenn wir dort sind, sind wieder neue Skulpturen dazu gekommen.












Wir wollen heute im Box Canyon übernachten. Das ist ein schöner Canyon, ca. 20 Meilen südlich des südlichen Eingangs zum Joshua Tree, in dem man wunderschön wild übernachten kann. Wir fahren also gemütlich am Salton Sea entlang, wir haben ja Zeit. Bis wir zum Abzweig Box Canyon kommen. Dort ist ein grosses Schild, dass der Canyon geschlossen ist!!! Nachdem wir schon öfter gemerkt haben, dass diese Schilder nicht stimmen, glauben wir es nicht und fahren weiter. Bis wir dann tatsächlich vor der Schranke stehen. Mist!
Also was nun: zum Joshua Tree Südeingang sind es ca. 80 Meilen Umweg. Würden wir ja machen. Aber als wir im Internet nachschauen, müssen wir lesen, dass auch der Joshua Tree NP inzwischen geschlossen ist (vor 2 Tagen noch konnte man zumindest durchfahren). Also macht der Südeingang auch keinen Sinn. Bleibt als letzte Möglichkeit das BLM-Land vor dem Nordeingang des Joshua Tree NP.
Damit haben wir heute 100 Meilen mehr zu fahren als geplant. Dementsprechend spät kommen wir an.

Wir fahren erst mal durch endlose Windparks:




Grillen fällt aus, das ist hier nicht erlaubt. Und es ist windig und kalt. Aber die Stellplätze sind schöner als ich erwartet habe. Vor allem ist das Gelände unüberschaubar gross, sodass wirklich jeder Camper einen einsamen Platz für sich findet:






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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 25.April 2020 18:46:12 »
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Klar, jedem das Seine. Und jedem nach seinen Geschmack. Es wäre fürchterlich, wenn wir alle denselben Geschmack hätten.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 27.April 2020 07:30:0 »
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Hi Volker,
ich fahre nicht in irgendein Ausland um dort Deutsche zu treffen. Auch nicht "nur" 10 pro Tag. Und das hat nichts damit zu tun, ob ich mich als "besserer Tourist" fühle.
Ich reise um die Welt, um andere Landschaften, andere Kulturen, andere Menschen, anderes Essen, kennenzulernen. Demzufolge bin ich (oder sind wir, mein Mann und ich) am glücklichsten, wenn wir weit und breit keine Deutschen wahrnehmen. Deutsche haben wir doch daheim genügend, oder?  grin
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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 27.April 2020 09:51:10 »
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28.3.
Es geht durch das Städtchen 29Palms, das fast ausschliesslich aus Hotels für Gäste des Joshua Tree Nationalparks besteht. Dann fahren wir über den Sheephole-Pass nach Norden. Vom höchste Punkt dieser Strasse geht es ca. 20 Meilen und ca. 500 Höhenmeter geradeaus nach Amboy:




Im Tal kann man einen riesigen ausgetrockneten Salzsee erkennen, auf dem, wie wir später feststellen, immer noch Salz abgebaut wird:






Die Ortschaft Amboy ist ein MUSS für alle Route-66-Fans. Sie besteht eigentlich nur aus der Tankstelle und Roy's Cafe, einem Postamt und ein paar seit vielen Jahren leerstehenden Ferienhäusern. Ein Japaner kaufte 2005 den gesamten Ort und wollte dort wieder ein Motel eröffnen. Aber wie man sieht, ist das schief gegangen.






Unser heutiges Ziel ist das Mojave National Preserve. Dort wissen wir einen sehr schönen boondocking-Platz an den Kelso Dunes.
Als wir in die Seitenstrasse dorthin abbiegen, werden wir von Parkranchern gestoppt. Sie teilen uns mit, dass wir morgen früh wieder ausfahren müssen, da der gesamte Park ab morgen wg. Corona geschlossen wird. Wir wollen zwar sowieso morgen weiterfahren, fragen aber trotzdem, warum denn nicht zumindest die Durchfahrt weiterhin erlaubt sei. Die Parkrancher erzählen uns, dass dieser Park in den letzten Tagen für Feiern mit sehr vielen Teilnehmern (illegal) genutzt wurde und das muss unterbunden werden. Verständlich. Es gibt halt immer wieder Blöde, die sich an keine Regeln halten.

Wir finden jedenfalls wieder einen schönen Übernachtungsplatz, geniessen die Aussicht, beobachten andere Touristen, die auf die Dünen hochklettern und auf dem Hosenboden runterrutschen.

Und als Abschluss gibts nocheinmal ein schönes Feuerchen:












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« Letzte Änderung: 27.April 2020 09:54:16 von beate2 » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 28.April 2020 16:46:6 »
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29.3.
Die Fahrt am Morgen durch den Park ist wieder wunderschön. Überall blühen die Blumen. Unser erster Stop in am Bahnhof Kelso. Leider ist dort auch alles geschlossen.




Weiter fahren wir nicht auf dem direkten Weg, sondern wählen den Umweg über Cisco. Das war in den letzten Jahren eine Geisterstadt. Aber jetzt sieht es aus, als ob dort wieder jemand wohnen würde. Zumindest sind Kühe rund um Haus und es gibt ein schönes Telefon:




Weiter gehts durch Wälder von Joshua Trees zum White Cross.








Ich könnte heulen, denn hier wollten wir auch nochmal übernachten und die schöne Wanderung zum Teutonia Peak machen.

Ab Baker fahren wir die Interstate 15 bis Victorville und weiter am Hwy. 18 und 14. Dann gefällt uns die Fahrerei auf der Autobahn nicht mehr und wir biegen ab auf die Strasse durch den Soledad Canyon. Das war wieder eine gute Idee, dort ist die Landschaft richtig schön. Und es blüht überall. Unter anderem sehen wir diese Hecke. Vielleicht weiss jemand, wie diese Pflanzen heissen:




Um 16.00 h sind wir am reservierten Hollywood-RV-Park im Norden von LA. Wir haben uns diesen RV-Park für die letzte Nacht ausgesucht, da er sehr nahe zum Wohnmobil-Vermieter liegt und wir nicht erst durch LA fahren müssen, was nötig gewesen wäre, wenn wir an der Küste übernachtet hätten.
Dieser RV-Park ist ein wahrer Glücksgriff. Er ist von einem bunten Völkchen bewohnt, wie uns der Eigentümer erzählt, sind es zum grössten Teil Künstler aus Hollywood. Er hat auf dem Platz auch 40 Wohnmobile, die er Krankenhauspersonal zur Verfügung stellt, wenn diese in Quarantäne müssen oder wenn die Familie zu Besuch kommt.

Schon am Eingang werden wir von einer "Polizeistreife" empfangen:




Und diese Baseballspieler aus Blumentöpfen halten Wache:




Auf dem gesamten Campingplatz ist jede Wand bemalt.




Sogar in der Laundry gibts eine Malerei:




Und das ist unser Stellplatz:




Auch die Atmosphäre auf diesem Platz ist aussergewöhnlich freundlich. Jeder der vorbeikommt hat irgendeinen lockeren Spruch. Ich habe bisher noch keinen RV-Park erlebt, der so angenehm war.


Wir packen die Koffer und putzen soweit möglich das Wohnmobil.

In den letzten Tagen haben wir uns angewöhnt, jeden Abend bei Lufthansa nachzuschauen, ob unser Flug auch noch gelistet ist. Das machen wir heute auch und uns trifft fast der Schlag: Da steht doch tatsächlich "cancelled". Wir haben keine Nachricht von LH bekommen und unser Reisebüro auch nicht. Das hätte übermorgen eine schöne Überraschung gegeben, wenn wir am Airport gestanden hätten.
Jetzt werde auch ich etwas nervös. Nicht aus Angst, dass wir nicht zurückfliegen können. Sondern weil wir ja morgen das Wohnmobil zurückgeben wollen und ich keine Lust habe, noch unbestimmte Zeit in einem Hotel zu verbringen. Wir müssten also versuchen, dass Wohnmobil länger zu behalten.
Wir schreiben sofort eine mail an unser Reisebüro und bitten, uns doch auf den (uns bekannten) Flug übermorgen über Toronto nach Frankfurt umzubuchen. Noch mitten in der Nacht bekommen wir die Bestätigung, das die Umbuchung geklappt hat.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 29.April 2020 16:46:56 »
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30.3.
Die Reise geht zu Ende. Es bleibt uns nur noch, das Wohnmobil zum Vermieter zu bringen. Dort scheinen in den letzten Tagen die meisten Reisenden Ihr Wohmobil zurückgegeben zu haben, denn Los Angelos ist fast der einzige Airport, der noch internationale Flüge anbietet. Demzufolge ist der Parkraum schon zu klein geworden und die Wohnmobile stehen schon in der ganzen Umgebung auf der Strasse. Ein Abschiedsbild:




Die Rückgabe erfolgt schnell und unkompliziert. Wir treffen dort auch die beiden anderen Ehepaare wieder, die uns den Tip mit dem Flug über Toronto gegeben haben. Sie haben es also auch geschafft. Und da wir nun schon zu sechst auf dem Flug sind haben wir grosse Hoffnung, dass wir auch tatsächlich fliegen können.

Wir werden mit einem von Road Bear bezahlten Taxi zu unserem Airport-Hotel gefahren. Dort haben wir wiedermal viel Glück und bekommen ein riesengrosses Eck-Zimmer im 10. Stock mit voll eingerichteter Küche. Eines der Fenster geht auf die Startbahn des Flughafens und im anderen Fenster sieht man DownTown LA und weit im Hintergrund das Hollywood-Zeichen.









Den Nachmittag verbringen wir faul am Pool.


31.3.
Die Nacht wird sehr kurz, denn um 4.00 h geht schon unser Shuttle zum Airport, um 6.30 h ist Abflug. Der ganze Airport ist leer, wie ausgestorben. Im Flieger sitzen dann nur ca. 50 Personen.
Das Umsteigen in Toronto, mit der üblichen Immigration, geht unerwartet schnell. Passkontrolle am Automaten und schon werden wir weitergescheucht. Man hat den Eindruck, die Kanadier sind froh, wenn sie Gäste aus USA schnell wieder loswerden.
Der Flieger nach Frankfurt ist dann allerdings bis auf den letzten Platz besetzt. Und es gibt auf diesem 7-stündigen Flug nichts vernünftiges zum Essen, nur eine Lunch-Box. Dazu nur Wasser zum Trinken. Wir sind alle froh, als wir endlich in Frankfurt landen.

Dann kommt gleich die nächste Überraschung: alle Passagiere müssen sitzenbleiben, da erst das Gepäck ausgeladen wird. Angeblich damit am Kofferband kein Gedränge entsteht (was dann aber trotzdem der Fall war). Nach 20 Minuten beginnt endlich das aussteigen, allerdings dürfen immer nur 2 Reihen aussteigen und die müssen brav hintereinander, mit 2 m Abstand, zur Passkontrolle laufen. Nachdem wir sehr weit hinten sitzen dauert es fast 1 Stunde bis wir endlich draussen sind. Aber am Gepäckband trifft sich wieder alles auf engstem Raum.

Weder hier, noch am Ausgang oder irgendwo sonst nach der Landung werden wir nach Krankheitssymptomen befragt, es wird auch keine Quarantäne verhängt, einfach nichts.

Wir nehmen uns einen Mietwagen und fahren damit über leere Autobahnen gemütlich nach München.

Fazit:
Das war mal eine Abenteuerreise der etwas anderen Art. Trotzdem hat es Spass gemacht. Nur leider werden wir jetzt wahrscheinlich so schnell nicht mehr in die USA fliegen können.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #40 am: 29.April 2020 17:30:9 »
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