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  20.April 2024 03:18:39

Seiten: 1 [2] 3 Antwort Überwachen Senden Sie dieses Thema Drucken
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 Thema: Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona  (Gelesen 41314 mal)
beate2

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 12.April 2020 18:25:31 »
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15.3.
Es hat die ganze Nacht geschüttet und ich habe schon Befürchtungen, dass wir von unserem Stellplatz nicht mehr wegkommen. Die Zufahrt ist ungeteert und geht steil bergauf. Aber bis wir um ca. 8.30 h losfahren, hat der Regen aufgehört.
Wir fahren wieder am Natchez Trace nach Süden. Und die Landschaft ist genauso langweilig wie gestern.
Aber es gibt einen Unterschied: als wir vor 5 Tagen im Norden losfuhren, war dort noch Winter, alle Bäume waren kahl. Inzwischen sind wir im Sommer angekommen, alle Bäume sind voll grün, es blüht überall.

Kurz vor dem Ross R. Barnett Reservoir fahren wir viele Meilen durch eine total verwüstete Landschaft.






Wie wir hinterher erfahren, war dies der letzte Tornado. Diesen trail wollten wir eigentlich laufen:




Am Reservoir laufen wir ein paar Meter zu einem Aussichtspunkt. Und hier sehen wir auch unseren ersten Alligator auf dieser Reise:




Um 17.00 h kommen wir am Campingplatz des Percy Quinn State Parks an. Und das ist wirklich der erste Campingplatz in einem State Park, der mir überhaupt nicht gefällt. Es ist Sonntag Abend und der Campingplatz ist unerwartet total voll. Und es ist laut, überall wird gefeiert. Vielleicht wissen die Menschen hier, dass ab morgen alles geschlossen sein wird??




Beate
« Letzte Änderung: 12.April 2020 18:30:30 von beate2 » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 12.April 2020 19:9:43 »
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Es gibt einen Jahrespass für die Nationalparks. Der kostet 80 US-$ und ist für ein Jahr für alle Nationalparks der USA gültig, sowie für National-Monuments und noch ein paar Sachen, die "national" im Namen haben. Das heisst also, er lohnt sich schon beim Besuch von 3 NP.
Bei den State Parks siehts schlechter aus. Diese State Parks werden ja von den jeweiligen "State" gemanaged, also ist auch die Preisgestaltung Sache des jeweiligen Bundesstaates. So sind in einigen Staaten der USA die Camping-Platz-Gebühren im normalen Eintritt enthalten, in anderen Staaten muss man den Eintritt extra bezahlen. Normalerweise kostet der Eintritt in einen State-Park um die 20 $ und der Campingplatz ebenfalls ca. 20 $. Man zahlt entweder am Eingang, oder, wenn dort niemand anwesend ist, gibt es "self registration". Man zahlt, steckt das Geld in einen dafür vorgesehen Umschlag, diesen in eine Art Briefkasten und heftet den Beleg hinter die Windschutzscheibe. Meistens kommt dann abends der Parkhost rum und schaut, ob auch jeder bezahlt hat.

Es gibt auch Jahrespässe für diese State Parks. Aber da die ja nur für einen bestimmten Staat gelten lohnen sie für ausländische Touristen nur in ganz seltenen Fällen.

Auf allen Campingplätzen gibt es Picknicktische und Bänke für jeden einzelnen Stellplatz, einen Feuerring und Toiletten. Allerdings sind das oft nur Plumps-Klos, aber immer sauber. Wasser, also auch Duschen, gibts nicht so oft. Aber das hat man ja im Womo.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 13.April 2020 17:56:46 »
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Hallo Trinity,

ja, der Trubel in Nashville war auch nicht so unser Geschmack. Aber wir nahmen es dann doch gelassen, mit dem Gedanken "wenn man schon mal da ist"  grin. Aber öfter brauch ich das auch nicht. Vielleicht sind wir wirklich schon zu alt dafür?  shocked

Da sitzen wir wirklich lieber am Campingplatz am Lagerfeuer und grillen unser Steak.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 13.April 2020 18:19:18 »
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16.3.:
Es ist nicht mehr weit bis New Orleans. Aber wir fahren einen kleinen Umweg, denn ich möchte unbedingt über den Lake Pontchartrain Causeway fahren. Das ist eine Brücke, die 25 Meilen (40 km) geradeaus über den Lake Pontchartrain führt. Dieser See ist so gross, dass man keine Ufer sehen kann, man kommt sich vor, als ob man über das Meer fahren würde. Auf der gesamten Strecke gibt es nur 2 Stellen, an denen die Brücke etwas höher gebaut ist, damit die Schiffe unten durchfahren können:




Wir sind schon mittags auf unserem geplanten Campingplatz, dem Lake Pontchartrain RV Park. Von dort fahren wir gleich mit Uber ins Stadtzentrum.
Auf unserer allerersten Tour nach USA, vor 35 Jahren, waren wir schon mal hier. Und überraschender Weise sieht es hier noch genauso aus, wie ich es in Erinnerung habe. Es gibt noch den Jackson Square mit der Kathedrale:




Die "Natchez" fährt immer noch den Mississippi rauf und runter:




Und natürlich gibts immer noch die schönen Balkone. Nur leider ist jetzt im Frühling der Blumenschmuck noch nicht ganz so voll:






Aber erst einmal essen wir einen grossen Teller sehr frischer und leckerer Austern:




Dann laufen wir kreuz und quer durchs French Quarter. Unter anderen sehen wir hier auch Crawfisch im Wasserbottich, warten auf die nächsten Gäste:




Als es dunkel wird, gehen wir noch in eine Bar.




Hier gbt es gute Life-Musik der Gruppe BB-Kings. Ich würde gerne ein Bild einstellen, mach es aber nicht um nicht Probleme mit dem Urheberrecht zu bekommen.

Bei unserer Heimfahrt mit Uber fragen wir den Fahrer, weshalb so wenige Menschen unterwegs waren. Und hören zu unserem Entsetzen, dass New Orleans eine der Hochburgen des Corona-Virus ist und deshalb die Menschen lieber daheim bleiben.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 13.April 2020 19:8:29 »
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Zitat von: trinity am 13.April 2020 19:4:7
War bestimmt so ähnlich wie die 7-Mile Bridge auf den Keys.



Ja, das war so ähnlich. Nur dass die 7-Mile-Bridge natürlich längst nicht so lang ist. Hier auf diesem Causeway kommt man sich tatsächlich so vor, als ob man ins "Nirgendwo" fährt. Das hat mich schon bei unserem ersten Besuch vor 35 Jahren so fasziniert, dass ich diese Brücke unbedingt nocheinmal fahren musste.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 14.April 2020 18:45:2 »
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17.3.
Wir sind wieder sehr früh auf dem Weg. Zuerst müssen wir aber noch etwas Grillfleisch kaufen, fahren also zum nächsten Walmart. Und da sehen wir zum ersten mal wirklich leere Regale:



Es gibt kein Trinkwasser in Flaschen oder Kanistern mehr, auch kein Cola und (natürlich) auch kein Klopapier oder Küchentücher.

Wir fahren nicht die I 10, sondern die südliche Route über Hwy. 90. Die Strecke geht meilenweit durch Mangrovenwälder rechts und links. Das ist mal eine ganz andere Vegetation. Und wir erschrecken wiedermal, als uns ein Haus überholt. Obwohl wir freiwillig ganz auf dem Standstreifen ausweichen, braucht dieses Haus doch fast beide Fahrstreifen:




Auch in USA gibt es richtig schöne kleine Städtchen, wie hier Franklin:




Hinter Franklin führt uns das Navi auf den kürzesten Weg zum geplanten Campingplatz. Nur leider wird diese Strasse nach ein paar Meilen ungeteert. Und dann geht es 20 Meilen über eine Strasse, die eigentlich eher ein Feldweg ist. Dazu schüttet es aus Eimern. Unsere grosse Sorge ist, dass irgendwann mal ein Gatter die Weiterfahrt blockiert und wir den gesamten Weg wieder zurück müssen. Aber wir haben Glück und irgendwann haben wir wieder Teer unter den Rädern. Und ein paar Meilen weiter sind wir schon am Eingang zum Lake Fausse Pointe State Park, wo wir heute übernachten wollen.

Wir bekommen einen sehr schönen Stellplatz und kommen uns vor wie mitten im Urwald:




Ein Specht besucht uns:




Wir wollen ja endlich mal wieder grillen, aber es regnet immer noch. Aber was solls, wir haben ja eine Markise. Also wird diese ausgefahren und der Campingtisch vom Wohnmobil darunter aufgestellt. Da wirds dann richtig gemütlich:




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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 15.April 2020 07:2:15 »
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Kommt drauf an!
Da gibts ziemlich unterschiedliche Regelungen: der eine Vermieter verbietet ungeteerte Strassen, der andere erlaubt sie, wenn sie eine offizielle Nummer haben, der dritte verbietet nur ganz bestimmte Strassen, und der nächste verbietet "unmaintained Roads". Ob dann eine gut gute Gravelroad als "unmaintained" gilt, bleibt die eigene Entscheidung. Und dann gibts noch die Verbote von "Forest Roads", was in der deutschen Übersetzung immer "Feldweg" genannt wird. Nur: was ist ein Feldweg im amerikanischen Sinn?

Es bleibt aber im jedem Fall für die Versicherungen jede Menge Gründe, eine Zahlung abzulehnen.  rolleyes
Mit PKW gelten meistens die strengsten Regeln, da habe ich bisher meistens gesehen, dass ungeteerte Strassen nicht erlaubt sind.
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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 15.April 2020 09:1:21 »
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Genau das machen wir in Kanada und Alaska auch immer.  grin

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 15.April 2020 09:56:31 »
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Keine Ahnung. Solange nichts passiert dürfte das dem Vermieter relativ egal sein.

Wir haben einmal (auch auf ungeteertem Weg), einen Felsen übersehen und das Womo beschädigt. Da wir sowieso 1000 $ Selbstbehalt hatten, hat der Vermieter gar nicht gefragt, wo das passiert ist. Aber er hat einen mords Bohei gemacht, wir mussten den "Unfall" von der Polizei aufnehmen lassen, (der Polizist hat nur den Kopf geschüttelt.)
Bei der Womo-Rückgabe dann wurde sehr genau und lang gerechnet. Heraus kam, dass der Schaden angeblich 1.050 $ war. (also genau die ungedeckte Summe). Wir selbst haben den Schaden auf ungefähr 200 $ geschätzt. Deshalb bin ich ganz sicher, dass der Vermieter damit ein Geschäft gemacht hat und werde bei denen bestimmt nicht mehr mieten. (wir haben den Betrag dann allerdings über die Versicherung des Reisebüros zurückbekommen, unerwartet)

Auf der anderen Seite hatten wir in Kanada mal einen Steinschlag in der Windschutzscheibe. Wir haben diesen für 20 $ reparieren lassen, was man natürlich gesehen hat. Bei der Rückgabe haben wir das erzählt, worauf der Vermieter meinte: was wollt Ihr denn, das ist doch repariert.
Und damals hatten wir damit gerechnet, eine neue Windschutzscheibe kaufen zu müssen, denn diese ist nie versichert.

So unterschiedlich reagieren die Vermieter.
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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 15.April 2020 18:29:0 »
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18.3.
Da wir sehr früh aufgestanden sind, haben wir wieder viel Zeit. Also schauen wir uns erst noch den ganzen State Park an. An einem See kann man Cabins mieten. Das stelle ich mir auch sehr schön vor.




Wir machen eine kleine Wanderung durch die Mangroven:






Diese Frösche sind nur ca. 3 cm gross. Wenn sie nicht aufgesprungen wären, hätten wir sie nie gesehen:




Und bei unserem "Glück" stolpern wir fast über eine Schlange:





Schildkröten geniessen die Sonne:




Und diese Biester haben wir schon öfter gesehen. Bisher konnte ich nicht herausfinden, ob das eine Wespenart ist, oder ob sie stechen. Sie sind ca. 4 cm lang:




Ca. 11.30 h fahren wir dann endlich weiter. Es geht wieder gemütlich über kleine Landstrassen, viel zu sehen ist nicht.
Wir haben irgendwo gelesen, dass man am Holly Beach schön wild am Strand übernachten kann. Das wollen wir heute ausprobieren. Nur als wir dort ankommen müssen wir feststellen, dass überall, wo man mit dem Wohnmobil an den Strand kommen könnte, der Sand so tief und weich ist, dass wir uns bestimmt eingraben würden. Und das können wir auf keinen Fall riskieren. Auch ist der Strand längst nicht so schön, wie er beschrieben wurde:




Also schauen wir uns in der Ortschaft Holly Beach um. Der gesamte Ort besteht nur aus Ferienwohnungen, Restaurants und RV-Parks. Wir fahren bis zum äussersten Ende. Und entscheiden, auf diesem RV-Park zu bleiben. Der Besitzer will 60 $ für die Nacht, was uns viel zu teuer ist. Wir unterhalten uns ein bischen und erzählen, dass wir ja keinen Strom und kein Wasser benötigen. So dürfen wir letztendlich für 40 $ übernachten.




Wir nehmen den allerletzten Platz in der Reihe. So sind wir wieder ganz ungestört und kommen uns vor, als wenn wir alleine auf dem Platz wären. Nach einem kurzen Strandspaziergang wird dann noch schön gegrillt.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 16.April 2020 07:24:11 »
Antwort mit Zitat nach oben
Der Frischwasser-Tank hat 150 Liter.
Blackwater-Tank (von der Toilette) hat 95 Liter
Graywater-Tak (Dusche und Spüle) hat 100 Liter

Obwohl im Frischwasser-Tank immer nur Trinkwasser abgefüllt wird, trinken wir das Wasser nie, da wir ja nie wissen, was der Vorgänger abgefüllt hat.
Und wenn man die Duschen auf den Campingplätzen nutzt, kommt man leicht eine Woche ohne Dumpen aus.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 16.April 2020 09:28:13 »
Antwort mit Zitat nach oben
Zitat von: @nna am 16.April 2020 07:53:58
  huh
Hat es auf den NP/SP Campgrounds Duschen  huh


Nicht auf allen, aber auf vielen  grin

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 16.April 2020 19:0:10 »
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19.3.
Wir hatten ja gestern erst noch überlegt, noch ein Stück weiter zu fahren und einen boondocking-Platz irgendwo am Meer zu suchen. Zum Glück haben wir das nicht gemacht, denn in der nächsten Stunde sehen wir keine einzige Möglichkeit, irgendwo an den Strand zu kommen. Und was wir vom Auto aus sehen ist auch nicht so verlockend. Es gibt hohe Wellen, aber viele Vögel:






Texas empfängt uns bei Port Arthur "standesgemäss": wir fahren meilenweit durch Öl-Raffinerien und es stinkt dementsprechend. Aber als wir danach wieder ans Meer kommen, werden die Strände schöner:




Bei Galveston dann gibts wirklich richtiges Strandleben. Das könnte mir auch gefallen. Aber wir haben entschieden, dass wir heute noch ein bischen weiter fahren:






Also verabschieden wir uns vom Meer und fahren nordwestlich weiter. Wir versuchen, nicht zu nahe zu Houston zu kommen, der Verkehr dort nervt mich. Deshalb haben wir uns den Brazos Bend State Park für die Nacht ausgesucht. Und das war eine gute Entscheidung.
Aber erst einmal werden wir dort fast panisch begrüsst. Da wir keine Reservierung haben, wird uns ein Zettel mit einer Telefonnummer in die Hand gedrückt, die wir anrufen sollen für die Reservierung. Aber bitte erst ganz schnell auf den Parkplatz fahren!!! Haben die Angst vor Corona??
Wir fahren also auf den Parkplatz, rufen an und stellen fest, dass diese Telefonnummer genau in das Gebäude am Eingang führt. Die Stimme am Telefon fragt, ob wir das Wohnmobil sind, das dort steht!! Als wir das bejahen kommt eine Frau aus der Tür direkt auf uns zu gelaufen, fragt was wir wollen (ja was denn schon?) und bittet uns dann, doch auszusteigen und zum Eingang zu gehen. So stehen wir also 10 Minuten später wieder am selben Eingangs-Kiosk, nur diesesmal zu Fuss. Ob das sicherer ist??
Wir können uns dort in Ruhe einen Stellplatz aussuchen. Es wird uns sogar angeboten, auf dem Parkplatz kostenlos zu übernachten, dann müssten wir nur den Eintritt in den State Park zahlen. Aber wir wollen lieber im State Park übernachten, auch wenn das noch einmal 15 $ extra kostet.

Dieser State Park ist wirklich sehr gross (2000 ha). Da wir unseren Stellplatz ja sicher haben, fahren wir erst mal zum 40-Acre-Lake. Dort soll es die meisten Alligatoren geben. Und das stimmt. Wir umrunden in ca. 1 Stunde diesen See und sehen viele Alligatoren direkt neben dem Weg.








Aber wir sehen auch viele Vögel:






Abends können wir bei 28 Grad zwar noch draussen essen. Aber dann kommt eine Invasion dicker Käfer, ähnlich unserer Maikäfer, die uns ins Womo vertreibt.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 17.April 2020 18:34:47 »
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20.3.
Wir checken jeden morgen unsere e-mails. Und heute finden wir eine mail unseres Reisebüros. Unsere Sachbearbeiterin teilt uns mit, dass die deutsche Regierung alle deutschen Touristen aufgefordert hat, schnellstens nach Deutschland zurück zu kommen. Sie fragt uns, ob und zu welchem Termin sie unsere Flüge umbuchen soll sad

Puh, was jetzt? Wir schreiben zurück, dass wir uns gerade am entferntesten Punkt der Reise befinden (von hier bis LV sind es auf dem kürzesten Weg immerhin 2.500 km) und wir überhaupt noch nicht absehen könnten, wann wir in LV sein werden. Wir würden uns aber auf jeden Fall vorher noch melden.

Und dann beraten wir erst mal, was zu tun ist. Wir haben keine Hektik und schon gleich keine Panik, aber wir müssen einsehen, dass wir doch schneller zurückfahren müssen als geplant. Also entscheiden wir, keine Umwege mehr zu fahren, sondern auf dem geradesten Weg, allerdings ohne Hektik, nach LV zu fahren. So schade, damit fallen natürlich alle interessanten Zwischenziele in Texas und New Mexico weg.

Also suchen wir uns mit Google eine ziemlich gerade Linie aus und schauen dann, was man entlang dieser Linie noch anschauen könnte und vor allem, wo man schön übernachten kann. Schon jetzt hat es sich gelohnt, dass wir die letzten 3 Tage jeweils länger gefahren sind als vorab geplant.

Bevor wir weiterfahren schauen wir aber noch den gesamten Brazo Bend State Park an und laufen auch noch ein bisschen an den Seen. Aber ausser Truthahn-Geiern sehen wir nichts interessantes mehr:




Dann gehts über kleine Landstrassen zur I 10. Kaum dort, kommen wir auch schon von 2 schweren Unfällen mit LKW vorbei (ich weiss schon, warum ich die Interstates nicht gerne fahre!)

Eigentlich wollten wir heute San Antonio anschauen, und darauf hatte ich mich besonders gefreut. Aber diese Besichtigung haben wir schon die letzten Tage gestrichen: es macht keinen Sinn, eine Stadt zu besichtigen, wenn alle Läden und Restaurants geschlossen sind. Also umfahren wir San Antonio weiträumig.

Wieder regnet es fast ununterbrochen den ganzen Tag. So viele Regentage wie auf dieser Tour haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Aber die Landschaft ist sowieso nicht so interessant. Erst nach San Antonio wird es etwas hügeliger und etwas waldiger.

Heute übernachten wir im Blanco State Park. Das ist wieder ein schöner kleiner State Park, allerdings zu nahe an der Stadt, also gibts nicht viel Natur. Wir hoffen nur, dass es nachts nicht mehr weiter regnet, denn sonst haben wir morgen vielleicht Probleme, wieder über diese Brücke zurück zu kommen:





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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 17.April 2020 18:36:45 »
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PS: Nach unserer Rückkehr erfahren wir, dass zu diesem Zeitpunkt andere Überführer die totale Panik bekommen haben und in 3 Tagen zurück bis Los Angelos gefahren sind!!!
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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 18.April 2020 18:55:29 »
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21.3.
Wir mussten in den letzten Tagen feststellen, dass ganz plötzlich alle Visitorcenter geschlossen waren. Damit entfällt für uns natürlich eine gute Informationsquelle, denn übers Internet z.B. einen schönen Campingplatz zu finden ist schwierig. Und über Strassenverhältnisse bekommt mal halt nur im VC eine Auskunft. Ausserdem wollte ich mir noch für unseren nächsten Trip ein paar Strassenkarten besorgen. Alles fällt nun weg.

Deshalb fahren wir heute auch los. ohne genau zu wissen, wo wir heute abend landen werden. Nur die Richtung steht fest: immer nach Nordwesten und das solange es uns Spass macht.

Anfangs geht die Strasse noch ziemlich kurvig, bergauf und bergab. Und es blüht rundum so viel, dass wir immer wieder zum Fotografieren anhalten:










In Mason machen wir eine kleine Pause und vertreten uns die Füsse am Square:




Etwas weiter, in Menard, finden wir das mit Abstand billigste Benzin der gesamten Reise:



Zu beachten: das ist der Preis für 1 Gallone = ca. 4 Liter. Bisher war der Preis immer zwischen 2 und 4 Dollar.

Hinter San Angelo wird die Landschaft wieder flach und öde. Gegen 16.30 sind wir in Big Springs. Da es hier zwei RV-Parks gibt, entscheiden wir, hier zu übernachten und fahren den billigeren der beiden an. Wir stehen aber vor verschlossener Rezeption und der RV-Park scheint absolut voll zu sein. Aber wir haben wieder mal Glück: Zufällig kommt der Eigentümer auf seiner Kontrollrunde vorbei. Er überlegt lange, berät mit seiner Frau, aber letztendlich bekommen wir einen Stellplatz. Ich habe den Eindruck, dass ist ein Langzeit-Stellplatz auf dem die Mieter heute ausnahmsweise nicht erwartet werden. Jedenfalls reicht es uns für eine Nacht:




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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 19.April 2020 17:25:19 »
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22.3.
Mal was ganz Neues: heute morgen gibts dicken Nebel. Es dauert den halben Vormittag, bis der sich auflöst. Macht aber nichts, die Landschaft ist sowieso öde und langweilig. Es gibt meilenweit nichts anderes zu sehen als Ölpumpen:




Eigentlich wollten wir eine Nacht in Carlsbad (für die Höhlen) verbringen, Fällt flach, wie so vieles auf dieser Tour.

Ab Artesia (übrigens ein wirklich schönes Städtchen) wird die Landschaft wieder interessanter. In der Ferne kann man schon die schneebedeckten Berge erahnen:




Von unserer letzten Tour im Herbst habe ich die Erinnerung, dass es entlang des Hwy. 82 durch den Lincoln Nat. Forest viele Campingplätze gab. Dort wollen wir übernachten. Aber da es ein Skigebiet ist, müssen wir darauf achten, nicht allzu hoch in die Berge zu kommen, damit es nachts nicht zu kalt wird.

Der erste Campingplatz in Mayhill gefällt mir gar nicht, obwohl der Besitzer wahnsinnig freundlich ist. Er meint aber, die anderen CG wären alle noch geschlossen. Naja, wir lassen es drauf ankommen und fahren weiter. Meinem Mann gefällt meine Entscheidung zwar gar nicht, er ist nicht so risikofreudig wie ich und wäre am liebsten gleich in diesem CG geblieben.
Zum Glück fahren wir weiter, denn schon ein paar Meilen später entdecken wir einen wirklich schönen Platz. Mitten im Nat. Forest, im James Canyon, ein offizieller boondocking-Platz, kostenlos.






Nachdem das Wetter besser und wärmer geworden ist, kommt wieder mal unser Super-Mini-Grill zum Einsatz:



Erst am nächsten Morgen, bei der Abfahrt, sehen wir das Schild, dass dieser Campingplatz nur bis 15 ft. empfohlen wird. Unser Wohnmobil hat immerhin 25 ft. Aber wir sind problemlos reingekommen.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 19.April 2020 18:17:42 »
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Nein, Du störst überhaupt nicht.

Ich habe mal angeschaut, wie ihr gefahren seid. Wo wolltet Ihr denn eigentlich hin? Nach El Paso? Da ist aber Timberon ein ziemlicher Umweg.
Solche Strassen liebe ich zwar mit dem Allrad-Auto, aber nicht mit dem Wohnmobil und vor allem nicht so weit. Wir haben uns ja erst letzten Herbst am vorletzten Abend mit dem Womo in einer Forststrasse im Sand festgefahren. Das hat uns letztendlich 200 $ für einen nicht nötigen Abschleppdienst gekostet (zwischenzeitlich waren wir von einem Einheimischen rausgezogen worden). Wir wir haben uns geschworen, dass uns sowas nicht wieder passiert.

Und trotzdem passierte es jetzt wieder (siehe 17.3.) wo uns das Navi auch auf ungeteerte Strasse führte, für ca. 20 Meilen. 

Hinterher kann man dann gut lachen, ein Abenteuer mehr  grin  grin

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« Antwort #20 am: 19.April 2020 19:3:39 »
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Ja, in New Mexico war ja von einem Tag auf den anderen wirklich alles geschlossen.
Das war auch ein Problem für uns, da wir ja immer in State Parks übernachten wollten, was ja dann nicht mehr möglich war.

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Re:Reisebericht: Wohnmobil-Überführung in Zeiten von Corona
« Antwort #20 am: 20.April 2020 19:25:18 »
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Da hatten wir ja noch Glück: auch bei uns war der Saguaro NP noch offen. Aber auch in Arizona waren die Visitorcenter geschlossen.

Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich dann die Massen am Sabino Canyon getroffen haben. Wobei der uns letztes Jahr nicht so sehr gefallen hat.

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