Hallo zusammen!

ich möchte mal gerne unter Euch mal 'ne neue Umfrage starten:
Was haltet Ihr davon, wenn Eltern mit Kleinkindern eine Reise unternehmen?
Wohin sollte man gehen? Wohin nicht? Liegt eine Flugreise drin, und wenn ja, wieviele Flugstunden.
Ladies: Würdet Ihr schwanger noch eine Flugreise unternehmen und wenn ja, bis in welchem Monat?

Anmerkung: Ich bin persönlich in keiner Weise betroffen, aber mich würde das Thema an sich interessieren, aus der Sicht von Eltern und Singles.

Manu

hi manu, ich habe keine kinder. aber im urlaub treffe ich immer wieder leute, die mit kleinstkindern schon weite reisen unternehmen und sich damit einem gewaltigen stress aussetzen.

im bekanntenkreis wollen die paare nach dem ersten kind meist auch nicht auf den gewohnten urlaub verzichten und fliegen mit den knirpsen dann nach rhodos oder lanzarote.

hinterher ist das gejammer dann gross, weil das kleinkind im flugzeug terror machte, grössere kinder sich weigerten in den gemieten wagen zu steigen und man wie mit jungen hunden an jeder ecke stehen bleiben musste und so das gewohnte besichtigungsprogramm von rhodos stadt entfallallen musste oder in eltern-kind rangeleien ausartete.....

meiner meinung nach setzen sich eltern mit wenig kindgerechter urlaubsplanung selbst grossem stress aus, kinder sind auch am heimischen baggerloch zufrieden....

kleinkinder in malariagebiete oder ropische regionen zu schleppen finde ich schon fast verantwortungslos. so gesehen in kenia, wo die kleinen racker unbedingt die herumstreunenden paviane streicheln wollten und als diese dann bissen, da war das geschrei dann gross - am grössten bei den eltern die die hotelleitung verantwortlich machten....
unverständnis!

ich war als kind jedes jahr in vertrauter umgebung auf juist und habe daran die besten kindheitserinnerungen...

volker

Hi Volker!

Wir haben auch keine Kinder und ich wunderte mich bisweilen manchmal auch in Flugzeugen bei 10h und mehr Stunden Flugzeit... ich hatte immer das Gefühl diese Kinder seien höllisch gestresst und leiden unter dem Lärm im Innenraum (und viele der Eltern erwarten viel Toleranz von den anderen Insassen, während sie selber nicht mal die Windeln in dafür vorgesehenem Raum wechseln sondern das schön gemütlich neben einem im Sitz machen, wo man sich doch als Nicht-Mutter bei solchen Düften schier übergeben muss *grins*). Ich bin diesbezüglich gerne tolerant, solange man mir ähnliche Toleranz entgegenbringt...  (mein Mann weniger, vermutlich sitzt er genau darum fast bei jedem Flug neben einem kleinen verzogenen Schreihals, während ich immer die netten Kinder als Sitznachbar erwische... *grins*). Nun, ich möchte auch nicht alle Eltern in einen Pott werfen, es gibt auch sehr rücksichtsvolle andere, die evt. sogar einen triftigen Grund haben so weit mit dem Kind zu fliegen (zum Beispiel um ausländische Grosseltern/enge Familienangehörige zu besuchen usw.)
Da ich denke, dass die meisten Langstreckenreisen für Kinder unter 3 Jahren zu vermeiden wären, aber wir haben ja keine Kinder und ich dachte evt. melde sich mal jemand noch zu Wort, der mir sagt, dass Fliegen für Kinder gar nicht so schlimm ist, wie ich meine.
Ich denke auch dass dem Kind die Aufmersamkeit der Eltern im Urlaub wichtiger ist, als die Exklusivität der Hotelanlage. Trotzdem verstehe ich, das man auf den geliebten Urlaub nicht 10Jahre lang verzichten will. Das Konsumverhalten ist heute natürlich denkbar anders als 'früher', auch wir sind immer in den Bergen in Urlaub gewesen, als ich noch ein Kind war - in der Almhütte von Verwandten, die einzige Attraktion: wandern, Kühe mit Glocken, Ziegen und Natur. Mit 14 fand ich das dann aber ehrlich gesagt auch nicht mehr so toll, wie als kleines Kind... ;-)

Reisen mit Kindern, ja... aber muss es dann gleich sooo weit sein?

Manu

Wir waren mit unseren Bälgern regelmäßig am Ostseestrand auf einem Campingplatz. Dort konnten sie den ganzen Tag baden, buddeln oder mit Ihresgleichen spielen.
Die erste Intercontinentalreise haben wir mit ihnen gemacht, als sie 10 bzw. 11 Jahre waren.
Ich denke, Kleinstkinder legen nicht viel Wert auf die Entdeckung ferner Länder, sondern spielen viel lieber mit anderen Kids ihres Alters.
Nicht nur auch Sicht der Reisebelastungen für Eltern und Kindern, sondern auch aus ökonomischer Sicht haben wir es bisher für richtig empfunden, Fernreisen zu zweit zu machen. Das hat sich natürlich mit zunehmendem Alter der Kinder geändert.
In diesem Jahr war's so, dass unsere Kids allein von Texas nach Deutschland (mit einem Abstecher in die Türkei) gereist sind. Die "Alten" mußten zuhause bleiben.

Hi

Ich bin neu hier im Forum, in Ingrid's altem Forum habe ich aber auch schon mal geschrieben.

Also, wir reisen mit Kindern, und zwar mit dreien. Das klappt wunderbar! Fernreisen mußten wir vor der Einschulung machen und, weil wir gerade durch Arbeitslosigkeit viel Zeit hatten:-)
Unsere Kinder waren da noch sehr klein, die jünste 1,5 Jahr, aber wir reisten lange, was die Sache sehr angenehm machte. Wenn man drei Monate unterwegs ist, fällt der Flug nicht mehr so ins Gewicht.

Wir sind dann, kurz bevor mein Gatte wieder einen Job hatte, nach Neuseeland geflogen, weiter geht's ja kaum:-)
Wenn man, einmal in Land angekommen, ein Wohnmobil mietet, hat man die besten Vorraussetzungen. Die Kinder haben ständig ihr "neues zuhause", dorthin können sie sich, falls die Eindrücke zu viel werden, zurückziehen. Sie können ständig die gleiche Toilette benutzen (bei einigen Kindern sehr wichtig) und die hat man sogar fast immer dabei.-) Ach, es gäbe noch viel über die Vorteile von Wohnmobilen zu berichten. ich bin aber müde!

Also, ich kann das Reisen mit Kindern nur empfehlen, denn auch als Erwachsener hat man viel davon. Durch die vielen intelligenten Fragen erlebt man die Welt mal wieder durch Kinderaugen. Da kommen tolle Fragen auf:
Warum ist das Meer salzig? Wie enstehen Wellen? Wie schwer ist eine Wolke?

Auf unserer Webpage berichten wir von unterwegs: bisher aus USA/Kanada, Neuseeland/Südsee, Schweden, Norwegen, Frankreich und ich hab' schon wieder Fernweh, sonst wäre ich nicht hier:-)

http://www.photogg.de

Viele liebe Grüße von Gabi

Hallo an alle,

schade, dass die meisten es so negativ finden Kinder, besonders vor dem Schulalter, auf lange Reisen mitzunehmen. Ich kann mich erinnern, dass ich als 5 Jährige ganz liebend gerne nach Tanzania mit meinen Eltern gefahren währe, denn dort gab es braune Kinder, und mit denen hätte ich soooooo gerne gespielt. Ich glaube, dass Kinder viel mehr mitbekommen,als viele Erwachsene denken. Natürlich ist es eine Überforderung, wenn man mit Kindern eine akademische Auslandreise unternehmen muss mit Museen und Stadtbesichtigung, aber die Erfahrung, dass man woanders auch leben kann, dass es Menschen gibt, die anders aussehen und anders leben als Zuhause, ist für jedes Kind  ein einschneidendes Erlebnis und wird meist positiv in Erinnerung behalten.

Ich bin selber noch nicht davon betroffen, da ich noch keine Kinder habe, kann mich aber als Kind erinnern, dass es toll war, wenn meine Eltern es mit mir getan haben. Ich werde es auf alle Fälle meinen Kindern auch antun, da ich es als etwas Besonderes erachte mit der ganzen Familie etwas Neues zu erkunden und zu entdecken.

Saeky

Hi Saeky!

Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Reisen mit Kindern ist für mich ab einem der Reise entsprechenden Alter OK. Was ich mich wundere sind lange Flugreisen für nur gerade 2 Wochen mit einem Baby, oder sagen wir 3-4-jährig, die mit viel Stress und evt. sogar noch Klimawechsel verbunden sind. Gabis Beispiel finde ich auch noch passend, schliesslich gibt die Länge der Reise dem Kind die Chance das der Körper sich anpassen kann. 'Alles mit Mass' ist so ein wenig meine Einstellung.

Interessant finde ich - als Nicht-Mutter - den Aspekt, das man die Welt halt doch durch Kinderaugen in einem anderen Blickwinkel sieht. Daran dachte ich persönlich bislang nicht.

Ebenfalls interessant finde ich die Idee mit dem Kulturaustausch in jungen Jahren - allerdings kann so etwas in kleinem Rahmen ja unterdessen auch hier in Europa stattfinden, aber mir scheint hier vergisst man so etwas dann im Alltag viel zu schnell wieder...oder vielleicht eben nicht wenn man es in der Fremde lernt und es einem nicht durch Erwachsene verfälscht vorgelebt wird?

Und ob das Kind von der Reise etwas mitbekommt, dieses Thema würde ich gerne noch vertiefen, denn wenn ich mich so zurückerinnere. Hm... bis an die Vorschulzeit mag ich mich an GAR NICHTS erinnern und was so bis im Alter von 10 war nur so bruchstückweise, was besonders schön oder besonders schlimm war. Geburtstage, erster Schultag und durchaus auch an einige Ferienerlebnisse, aber an nichts, was vor dem Alter von 7 war.
Könnt ihr Euch denn noch an Euer Vorschulalter erinnern (durchaus ernstgemeinte Frage)?

Manu

Hi Manu!

Zitat von: Manu am 21.Oktober 2002 15:17:1

Und ob das Kind von der Reise etwas mitbekommt, dieses Thema würde ich gerne noch vertiefen, denn wenn ich mich so zurückerinnere. Hm... bis an die Vorschulzeit mag ich mich an GAR NICHTS erinnern und was so bis im Alter von 10 war nur so bruchstückweise, was besonders schön oder besonders schlimm war. Geburtstage, erster Schultag und durchaus auch an einige Ferienerlebnisse, aber an nichts, was vor dem Alter von 7 war. Könnt ihr Euch denn noch an Euer Vorschulalter erinnern (durchaus ernstgemeinte Frage)?

Na klar, ich bin früher mit meinem Eltern jedes Jahr mit dem Zug in den Schwarzwald oder nach Oberbayern, seit ich 3 Jahre alt war. Das war damals (Anno Domini ab 1965) schon was Besonderes und seitdem ist kein Jahr ohne eine Reise vergangen.
Flugreisen konnte sich da kaum einer leisten.

Ich kann mich an herrlichen Urlaub auf dem Bauernhof erinnern, an Flecken am Knie auf weisser Strumpfhose weil ich im Kuhstall hingefallen bin und an Maikätzchen, die ich unbedingt in einem alten Puppenwagen herumfahren wollte. Natürlich werden die Erinnerungen daran noch durch Fotos verstärkt, die ich aus der Zeit habe.

                                       

Vor meiner Einschulung meinten meine Eltern es besonders gut und ich kam in "Kur", nach Adenau in der Eifel. Auch daran habe ich Erinnerung, zum Beispiel an das schreckliche Ritual des Mittagsschlafs in einer Turnhalle auf Feldbetten. Da musste man ruhig liegen, was mir immer schon schwergefallen war...

Von der Erholung kamen alle krank wieder, ich hatte Windpocken, andere Kopfläuse oder Mumps....
Also sind meine Eltern mit mir nach Krün in Oberbayern gefahren, damit ich mich noch einmal so richtig erholen konnte. Dort habe ich dann das ganze Dorf mit Keuchhusten angesteckt....

Dann kam ich in die Schule, aber Du wolltest ja nur die Zeit davor wissen...

Ingrid

Hi Manu,

ich bin im Alter von 4 von Korea nach Deutschland gekommen. An den Flug erinnere ich mich noch, aber das interessant ist, dass ich mich an die langen Autofahrten nach Cuxhaven oder in den Schwarzwald (9 stunden) auch noch erinnere, aber in meinem kleinen Kindergehirn keine Zeitunterschiede in Erinnerung habe. Beide waren einfach lang. Ob eine Fahrt 4 oder 9 oder 16 Stunden gedauert hat, daran kann ich mich nicht erinnern. Solche Reisen sind einfach unter "lang" abgespeichert worden. Ich glaube, man hat als Kind ein anderes Zeitgefühl. Alle Reisen, die den Punkt der Langweiligkeit erreichten, waren in meinem Gedaechnis lang. Das konnten selbst die 20 Kilometer zu meiner Grossmutter sein.

Meine Eltern hatten oft ihr Auto für uns Kinder so umgebaut, dass wir im Kofferraum schlafen konnten (darf man heute nicht mehr) Solche Reisen fand ich am schönsten.

Kulturaustausch im eigenen Land finde ich immer gut, und wurde bei meine Eltern viel praktiziert. Aber genau deshalb kam ich eben schon als 5 Jährige auf die Idee irgendwohin wegzufahren. Meine Eltern hatten lange Zeit eine Zimmer an einen indischen Studenten untervermietet. Er blieb dann auch zu Weihnachten. An das Weihnachten erinnere ich mich noch heute. Am liebsten waren mir die Strandurlaube. Buddeln im Sand und Burgen bauen.

Saeky

Also ich war mit meiner Tochter im Frühjahr 2002 3 Monate in Neuseeland. Je ein Stopover Hongkong und 2 Wochen Thailand.
Den /Die Flüge hat sie besser verkaftet als ich. Sidney Airport ist ein spitzenmässiger Spielplatz, viele Anlagen zum Kinderglück. Dort musseten wir Stunden bleiben, sie verflogen im Nu.
Mitsubishibus war unser Scneckenhaus in NZ. Das feste fahrende Zuhaus war gut so. Sie schlief auch vor dem Pub ohne Babysitter prima im bekannten Bett.

Erinnerungen haben sich oft besser bei ihr eingegraben als bei mir - warum die Mama Albatros einen rosanereren Schnabel hat, wüsste ich sonst längst nicht mehr.

2 Wochen Thailand genossen wir gemeinsam per Rucksack. Und im 'Aquarium ' um Koh Phi Phi zu schnorcheln, verführte sie endlich zum Schwimmen lernen. Bis heute sind in ihren Bildern/Gemälden REiseerinnerungen integriert.

So ist die Konsequenz, dass wir vor der Einschulung noch Indochina konsultieren. Reisestrecken werden oft im Flügzeug durchgeführt, aber eine Nacht im AC-Bus Bangkok -Krabi und zurück war sie nicht stressiger als für mich. Strand und Erholungsphasen werden eingelegt nach Strecken oder Angkor Wat.

Sie ist selbst 8 h begeistert in NZ auf und runter von Vulkanen gestiegen. Man muss es nur richtig 'verpacken' , wir lebten Peterchens Mondfahrt nach und schon suchten wir die Mondkanone und anders.

Ich kann viel  schönes berichten. Toiletten waren ein Problem, aber das sind sie auch auf Juist auf dem Camping Platz.

Reisen mit Kindern - wie weit, muss glaube ich jeder für sich selbst entscheiden.

Und man kann ganz sicher nicht von vorneherein sagen, dass Langstreckenflüge für alle Kinder gleich anstrengend sind. Genauso wie bei uns Erwachsenen manche gerne fliegen und manche eben nicht.

Unseren Sohn haben wir das erste mal mit 14 Monaten auf einen Langstreckenflug mitgenommen. (Malediven )Sicher der Urlaub war anstrengender als alleine, aber das war ja von vorneherein klar, dass wäre uns auch auf einer Almhütte oder im Zelt in Italien passiert.
Was für uns sehr überraschend war, daß er sowohl die Klima als auch die Zeitumstellung besser verkraftete als wir Erwachsene. Und das ist auch heute noch so. In der Zwischenzeit sind wir mit ihm schon einige Male weiter geflogen , aber wir hatten nie das Gefühl das wir ihn überbelasten würden, er hat diese Urlaube genossen und hat uns jetzt über Monate bearbeitet, dass wir mit Ihm wieder auf die Males fliegen, das letzte Mal als wir dort waren, war er vier und jetzt will er die vielen Fische wieder sehen.

LG Ela

Also das ist ja wieder einmal ein typisch Deutsches Thema, wofuer man sich schaemen muesste:
wir wohnen in Italien u. da sind Kinder noch, was sie sein sollten: das Glueck der Eltern. Der Sinn des Lebens, auch wenn sie mal weinen, quaengeln oder die Buchse voll haben, fuehlt sich hier niemand belaestig.
Hier nimmt man die Kinder auch abends mit ins Restaurant. Hier gehoeren Kinder einfach zum Leben dazu. Morgens mittags u. abends. Und sie werden nicht so hin u. her geschoben. Vielleicht sollte man sich ein Beispiel an den Suedlaendern nehmen, die ja wohl allgemein mehr Liebe als Spielzeug in die Kinder investieren.... Die Kategorie Mensch, die nur brave Kinder ertragen, sollten zu Hause bleiben.
Wir haben mit unseren kl. Kindern eben immer ausreichend Pausen gemacht auf einer langen Autofahrt. Und im Flieger Spielzeug o. Buecher mitnehmen. Sind die Eltern ausgeglichen, beruhigen sich doch auch die kids.