| Reiseforum | Weltreisen | Fotowelt | Meine Welt | Site-Map | HOME |

| Argentinien | Australien | Brasilien | Deutschland | Frankreich | Georgien | Hawaii | Indien | Kanada | Namibia | Niederlande | Neuseeland | Panama | Südafrika |

News: Like auf facebook: Ingrids-Welt - Die Reisecommunity

Willkommen, Gast. Bitte Login oder Registrieren.

  13.Oktober 2024 12:44:47

Seiten: [1] 2 Antwort Überwachen Senden Sie dieses Thema Drucken
   Autor  
Autor-Posts
 Thema: Bettlern Geld geben?  (Gelesen 8725 mal)
Taonga

**

Offline

Einträge: 97



Hello World !

Profil anzeigen
Bettlern Geld geben?
« am: 16.Oktober 2003 11:51:7 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hallo Leute, ein Thema das mich brennend interessiert und über das ich mit Euch gerne diskutieren würde!!

Es steht eine Reise nach Afrika an und wir haben gehört das es dort viele bettelnde Kinder geben soll.
Zudem gibt es weltweit noch bettelnde Erwachsene und solche, die irgendwas verkaufen wollen und dabei sehr hartnäckig sind.

Überall liest man, Kindern soll man kein Geld geben.
Das ist ja auch verständlich, denn wenn sie mehr verdienen als ihre Eltern bleiben sie auf der Strasse und schwänzen die Schule etc.

Aber wie verhält man sich richtig? Was ist mit Süssigkeiten, Kugelschreibern und anderen kleinen Geschenken?

Soll man Erwachsene Bettler einfach ignorieren?

Wie verhaltet Ihr Euch in solchen Situationen?

Ich fühle mich da manchmal richtig überfordert, hin- und hergerissen zwischen Mitleid und Gleichgültigkeit.

Über viele Meinungen zu dem Thema freut sich
Taonga


Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Warmschnorchler

**

Offline

Einträge: 147



immer an Urlaub denken

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 16.Oktober 2003 14:5:21 »
Antwort mit Zitat nach oben
ist für mich ein Grund nicht in solche Länder zu fahren. Ein Patentrezept gibt es da wohl nicht.

Wir waren schon in Agadir/Marokko. Dort waren am Strand Kinder allen Alters, die Obst verkauft haben. Wir haben einen Kellner betreffs dieser Kinder gefragt. Er sagte uns, dass es Straßenkinder sind. Wir haben bei dem Kleinsten (ca. 6 Jahre) ab und zu etwas gekauft. Dafür haben ihn die Großen dann verdroschen. Auch als wir im Hotel-Restaurant gegessen haben, standen solche Kinder an der Scheibe und haben sich die Nase platt gedrückt. Bei so etwas bleibt mir wirklich das Essen im Hals stecken. So richtig Urlaubsstimmung kann da nicht aufkommen.

Mir ist natürlich bewusst, dass ich den Leuten auch nicht helfe, wenn ich da nicht mehr hinfahre. Aber leider kann jeder nur einen geringen Beitrag leisten, das Leid zu lindern.

Warmschnorchler
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
BikeAfrica

**

Offline

Einträge: 2463



Die längste Reise ist die zu sich selbst

Profil anzeigen WWW
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 16.Oktober 2003 19:16:4 »
Antwort mit Zitat nach oben
Moin Taonga,

da hast Du ja ein brisantes Thema angesprochen, besonders weil Du Afrika angesprochen hast. Afrika "funktioniert" nämlich anders als Europa ...

Deshalb vorab mal grob vereinfacht:
Bei den afrikanischen Völkern ist es seit Urzeiten meist üblich, daß derjenige, der mehr besitzt etwas abgibt an diejenigen, die wenig besitzen. So kommen die Menschen über die Runden, auch wenn es keine Sozialhilfe gibt. Umgekehrt fehlt aber für den Einzelnen der Ansporn, härter zu arbeiten, da er ja alles, was er damit erarbeitet, wieder an Ärmere abgeben würde. Als Folge davon arbeiten alle insgesamt soviel, daß es für alle insgesamt gerade so ausreicht und deshalb krebsen so viele Afrikaner an der Armutsgrenze (oder darunter) herum.
Dazu kommt, daß in einigen Regionen seit Jahrzehnten Hilfsaktionen starten, wenn es zu Katastrophen kommt (Sahelzone, Äthiopien). So haben viele Afrikaner der letzten Generation von Kind an gelernt, daß immer, wenn eine Dürre kommt, aus heiterem Himmel Hilfe naht. Das Problem ist nur, daß man den Menschen nie gezeigt hat, wie sie sich selbst helfen können. Ein Sprichwort sagt: Give a man a fish and feed him for a day. Teach a man to fish and feed him for his life (oder so ähnlich) ... 

In den Augen europäischer Reisender wirken Afrikaner daher oft faul.

Umgekehrt sehen uns die Afrikaner. Zunächst einmal lernen sie nur die Europäer kennen, die sich eine Reise nach Afrika leisten können. Daß es auch in Deutschland jede Menge Menschen gibt, die arbeitslos sind und gerade so über die Runden kommen, wissen sie ja nicht. Alle Weißen, haben also in ihren Augen massenweise Geld (die Kosten für eine Hotelübernachtung und den Mietwagen pro Tag übersteigen oft das Jahreseinkommen eines Einheimischen). Und wenn sie gerade kein Geld haben, dann haben sie so 'ne komische Plastikkarte, mit der man auch alles bezahlen kann.
Fazit eines Afrikaners: Europäer sind unermeßlich reich, aber assoziale Arschlöcher, weil sie andere an ihrem Reichtum nicht teilhaben lassen, wie es unter Afrikanern üblich wäre. 

Soviel vorab, damit man sich den Standpunkt der Gegenseite mal vor Augen halten kann.


Konkret zur Bettelei:
Es gibt m.E. kein Patentrezept!
In Regionen, wo Touristen häufig auftauchen, gibt es auch vermehrt Bettler. Die wirklich "armen Schweine" trifft man dort nur sehr selten. Die können sich nämlich meist nicht mal den Weg dorthin ermöglichen.
Reine Bettler, also solche, die gar nichts tun, ignoriere ich meistens. Wer irgendwie etwas tun möchte, um Geld zu verdienen, hat schon eher Chancen. Das sind z.B. Leute, die mir den Weg zu Fuß oder mit ihrem eigenen Rad zeigen und mich dabei begleiten, die Musik machen, beim Besuch der Bank auf mein Fahrrad aufpassen oder irgendwas Selbstgebasteltes verkaufen. Das kommt dann bei mir so an, daß diese Leute für ihr Geld gerne etwas tun und dann bekommen die auch was als Gegenleistung. Eine Gegenleistung (welcher Art auch immer) von seiten des Bettlers ist für mich ein entscheidende Kriterium. Wer nur so rumsitzt, wird ignoriert.       

Kugelschreiber und andere Geschenke gibts ebenfalls nur als Gegenleistung. Andernfalls erzieht man die Menschen dazu, daß Europäer Geschenke verteilen müssen und wer keine vergibt, wird letztendlich beschimpft. Ich habe auch schon T-Shirts gegen sinnlose Dinge eingetauscht, die ich eigentlich nicht brauche, nur um den Leuten zu vermitteln, daß sie für ihren Besitz arbeiten müssen.   

Süßigkeiten sind die schlechteste aller Möglichkeiten. Die afrikanische Ernährung kam immer ohne diesen Kram aus. Die Zähne blieben gesund, auch wenn es weder Zahnbürste noch Zahnpasta gab. Verteilt man Bonbons, sorgt man dafür, daß diese Menschen früher oder später Karies und Zahnschmerzen bekommen und weder Geld noch Möglichkeit haben, einen Zahnarzt aufzusuchen. Nur Sadisten verteilen Süßigkeiten an Kinder!

Ich war auf meinen Touren auch in Armenvierteln unterwegs und kurioserweise hat gerade dort nie jemand gebettelt. Das waren ziemlich heftige Erlebnisse, die mir manchmal die Tränen in die Augen trieben, wenn ich sah, wie die Leute dort lebten - Hütten aus Pappkartons usw. - gebettelt hat gerade in den Ecken keiner.


@Warmschnorchler
Die Kinder drücken sich nicht nur die Nase platt, weil sie hungrig sind, sondern auch aus reiner Neugier. Da kann ein afrikanischer Radler einen Platten flicken und es interessiert keinen. Ein Weißer steht zehn Meter entfernt und hat 50 Zuschauer.
Genauso ist es, wenn Du irgendwo sitzt und eine Cola trinkst. Ein Schwarzer sitzt daneben und niemand kümmert sich drum. Um Deinen Tisch steht ein Dutzend Kinder, das noch nie einen Weißen beim Trinken zugeschaut hat ...

Man lernt damit umzugehen ...

Gruß
Wolfgang
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt
(afrikanisches Sprichwort)
www.bikeafrica.de.vu
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Taonga

**

Offline

Einträge: 97



Hello World !

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 17.Oktober 2003 07:23:30 »
Antwort mit Zitat nach oben
Danke für die interessanten Antworten!

Ignorieren fällt mir aber ziemlich schwer, ich kenne diese Situationen aus Tunesien. da waren viele Bettler und Kinder die dauernd an einem hingen. Sehr nervig.

Deshalb ein Land nicht zu bereisen, wie viele Länder dieser Welt wären dann ein weisser Fleck auf der touristischen Landkarte?

Sogar in Deutschland wird man auf der Strasse angesprochen und "um einen Euro" gebeten... undecided
Und hier ist man ja im allgemeinen nicht wirklich arm.

O.K., das mit den Süssigkeiten sehe ich ein Wolfgang, ebenso das mit der Gegenleistung - klingt sehr plausibel. Vielleicht geben die meisten etwas, um einfach ihre Ruhe zu haben? Ich finde es jedenfalls sehr lästig, dauernd in irgendeiner Form angesprochen zu werden.

In welchen Ländern ist es Eurer Meinung nach denn besonders schlimm?
Und wo hat man eher seine Ruhe?

Taonga

Moderator benachrichtigen   Gespeichert
IreneCH

**

Offline

Einträge: 200



wieso hab ich nur 4 Wochen Urlaub im Jahr???

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 17.Oktober 2003 08:14:28 »
Antwort mit Zitat nach oben
Zitat von: Taonga am 17.Oktober 2003 07:23:30
Sogar in Deutschland wird man auf der Strasse angesprochen und "um einen Euro" gebeten... undecided


Hallo Taonga

hier in Basel ist es im Sommer so schrecklich mit den Strassenmusikanten, die im besten Fall grad mal 3 Töne richtig rauskriegen aus ihren Instrumenten - da hasse  wink ich jeden, der denen was gibt. Ich arbeite nämlich in der Innenstadt und habe die Wahl, gedämpftes Geigengekreisch bei brütender Hitze durchs geschlossene Fenster oder lautes Gekreisch bei angenehmem Luftzug bei offenem Fenster *grrr*

Vor Jahren in Südafrika haben wir es so gehandhabt, dass wir immer ein paar Münzen lose in der Tasche hatten und erwachsenen Bettlern je nachdem was gegeben haben. Das war vor allem Downtown Johannesburg. Ausserdem habe ich oft alte Klamotten, die aber noch in Ordnung waren, mitgenommen und entweder irgendwo in der Fussgängerzone "vergessen" oder einer Gruppe Strassenkinder (bzw. deren Anführer) in die Hand gedrückt.

Ob das richtig war, weiss ich nicht. Es war das, was ich damals in dem Moment für richtig hielt. Aber was du beschreibst mit Kindern, die sich die Nase plattdrücken, und Bettlern jeden Alters, die einen auf Schritt und Tritt verfolgen, hält mich seit eh und je von einer Reise nach Indien ab  undecided

Wie Wolfgang sagt: ein Patentrezept gibt es nicht. Aber falls du dich entscheidest, etwas zu geben, rate ich zu losen Münzen in der Tasche. Nicht nur in Afrika ist der "Bettler" möglicherweise nur auf deine Brieftasche aus - auch hier bei uns  angry

LG Irene
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Volker

**

Offline

Einträge: 191



Immer stachelig am Morgen

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 17.Oktober 2003 09:47:26 »
Antwort mit Zitat nach oben
interessantes thema, aiuch wenn es nicht DIE antwort gibt.

vor vielen jahren war ich mal in kenia, dort ist es ganz besonders schlimm. horden von kindern, die zum teil auch agressiv reagieren wenn man nichts gibt.
"madam, bonbon" "massa, bonbon" kennen schon die kleinsten. da haben die ersten touristen schon was falschgemacht, aber alle haben nun darunter zu leiden.
für mich ein grund nie wieder dorthin zu fliegen....

danach war ich viele jahre in asien unterwegs und auch dort ist es erschreckend. orte, an denen man vor jahren noch alleine herumlief - sei es indonesien, kambodscha oder vietnam, sind nun mit heerscharen von händlern, bettlern und halbseidenen gestalten gefüllt die alle nur eins wollen: geld vom reichen touri.

das ist unter umständen so nervend, das einem die lust vergeht, bauten etc anzuschauen. an bekannten orten wie ankor wat oder ähnlichem muss man sich der andienenden führer erwehren.

sicher, was wolfgang sagt ists chon richtig: kein geld ohne leistung.
aber wenn diese leistung in massen und aufdringlich dargeboten wird, dann gibt es einfach kein richtiges verhalten.

ist man freundlich und interssiert, kommen sie aus allen ecken.
tut man gleichgültig, ist das auf dauer sehr ansrengend.
wird man agressiv oder unfreundlich, verliert man das gesicht und muss mit entsprechender gegenreaktion rechnen.

also: solche orte oder länder meiden ist das einzige rezept.

ruhe hat man zum beispiel in thailand, china, hongkong und überall, wo es nicht genug touristen zum melken gibt...

volker

Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Manu

**

Offline

Einträge: 305



der Weg ist mein Ziel...

Profil anzeigen WWW
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 17.Oktober 2003 14:32:13 »
Antwort mit Zitat nach oben
@BikeAfrica
Du hast mir einmal mehr das Wort aus dem Mund genommen!
Sehr gut dargestellt.

@IreneCH
Ist bei Euch in Basel Strassenkünstlerei nicht verboten? Bei uns in Zürich geht das seit Jahren nicht mehr - was ich persönlich eher bedauere, es nimmt dem Seeufer etwas von dem Multi-Kulti-Charme (aber ich muss da ja auch nicht arbeiten... grin).

Überhaupt ein sehr gutes Thema, was Taonga da angefangen hat.
Es gibt soviele Facetten zu Bettlerei.
Man muss nicht extra nach Afrika um Bettlerei anzutreffen.
Kanada zum Beispiel ist doch für uns ein klassisches Urlaubsland. Ich war schockiert - und ebenso verunsichert - als ich das erste Mal die vielen Bettler in Toronto, Ontario antraf! Mein Hotel lag in der Innenstadt, aber etwas abseits vom Touristenrummel, direkt hinter einem Aufenthaltsraum von der kanadischen Heilsarmee.
Ich hatte zum erstenmal keine Ahnung, WIE ich reagieren sollte angesichts des Elends (Ich habe nichts gegeben). Aufdringlich angebettelt hat mich niemand, aber ich war wie ein Spiessrutenlauf - jeweils zu Fuss unterwegs downtown .......verfolgt von meiner eigenen Unsicherheit und voller Mitleid. Da war ein asiatisches Mädchen, etwa 13 Jahre mitten im November ohne Schuhe, Kriegsopfer mit Verstümmelungen usw.
Ich wurde mit den Blicken verfolgt und unter dutzenden von Bettlern nur 1 einziges Mal angepöbelt - der war aber auch besoffen und sass vor einer Touristenattraktion)...
Ich habe mich geniert etwas zu geben, weil ich mich irgendwie bedroht fühlte, was ich aber wohl nicht war - alles reine Erziehungssache.
Das Leid hat mich nicht kalt gelassen und ich würde es nur feige finden deswegen da nicht mehr hinzureisen!
Dies ist schon sehr lange her und damals war ich noch sehr jung.
Heute würde ich rein gefühlsmässig unterscheiden und spontan hier oder da was abgeben (vielleicht auch eher im Aufenthaltsraum bei den Betreuern) und eher das Gespräch suchen.
Aber ich war ernsthaft erstaunt, diesen Zustand in KANADA anzutreffen.

Manu
kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiss wohin er segelt... (Montaigne)
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
IreneCH

**

Offline

Einträge: 200



wieso hab ich nur 4 Wochen Urlaub im Jahr???

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 17.Oktober 2003 14:49:48 »
Antwort mit Zitat nach oben
Zitat von: Manu am 17.Oktober 2003 14:32:13
@IreneCH
Ist bei Euch in Basel Strassenkünstlerei nicht verboten? Bei uns in Zürich geht das seit Jahren nicht mehr - was ich persönlich eher bedauere, es nimmt dem Seeufer etwas von dem Multi-Kulti-Charme (aber ich muss da ja auch nicht arbeiten... grin).


Nein, in Basel müssen sie soweit ich weiss alle 30 Minuten den Platz wechseln. Das geht dann so: Ali wechselt mit Aische, John wechselt mit Jiri... Wenn ich frei habe, macht es mir auch nicht so viel aus, und manche spielen ja echt gut. Aber auch dann: wenn mit Verstärker (ist eigentlich verboten) vor einem hallenden Durchgang toll Jazz gespielt wird und du versuchst dich auf Papierkram zu konzentrieren *grummel*.

Da lob ich mir die "Statuen-Darsteller", die sind wenigstens geräuschlos  grin

Aber ganz verbieten würd ich es auch nicht wollen. Übrigens gebe ich in Basel öfter mal (richtigen) Bettlern was, seit ich mal gesehen habe, wie die Obdachlosen unter den Rheinbrücken hausen  undecided cry

LG Irene
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Mel on Tour

**

Offline

Einträge: 225



Live your dreams!

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 17.Oktober 2003 22:32:2 »
Antwort mit Zitat nach oben
Mir geht es genauso wie Taonga. Soll ich was geben? Soll ich nix geben?
Bis jetzt mache ich es so: Geld geb ich sehr selten. Da fällt mir nur ein Obdachloser, aber relativ gepflegter, ein, der mir einiges in Dallas gezeigt hat. Ich hatte ihn kennengelernt als er aufgelöst aus dem Eingang eines Krankenhauses kam, weil er sich die Behandlung nicht leisten konnte. Da erschien mir ausnahmsweise Geld sinnvoll, da ich bei ihm auch das Gefühl hatte, daß er das Geld nicht sofort in Schnaps umsetzt und ich hatte von ihm ja auch die "Stadtführung" als Gegenleistung bekommen. Ansonsten mache ich es wie IreneCH und nehme Klamotten mit in den Urlaub, die ich zuhause nicht mehr anziehe und gebe sie dann weiter. Aber auch dann an Leute, die nicht aufdringlich betteln, sondern eher an die "Unauffälligen", die wahrscheinlich viel zu feig oder es ihnen zu unangenehm zum Betteln wären. Und dann wie bei Wolfgang für eine Gegenleistung, das muß auch nur eine Kleinigkeit sein, aber es muß einfach der "Wille" gezeigt werden, sich etwas zu verdienen.
Was auch immer sehr beliebt ist (wie Kugelschreiber usw) ist Seife. Damit kann man vielen Leuten eine wahnsinnige Freude machen. Ich nehme immer die Seifen aus den Hotelzimmern mit. Das tut mir nicht weh und macht andere glücklich.

Gruß,
Melanie
Viele Grüße, Melanie          <meine Flugstatistik>
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Helmi

**

Offline

Einträge: 188



Reisender Feinschmecker

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 18.Oktober 2003 11:49:21 »
Antwort mit Zitat nach oben
Ich finde es in arabischen Ländern und in der Türkei schon nervend, wenn Händler in ihre Läden locken wollen und einen dabei begrabbeln und am Ärmel ziehen... sad

Leute, fahrt nach Island! Da seid ihr alleine mit der Natur und es spricht Euch garantiert keine Menschenseele an, es sei denn um einen schönen Tag zu wünschen!  grin

Helmi
Wer fragt, ist ein Narr für fünf Minuten, wer nicht  fragt, bleibt ein Narr für immer. . (Chinesisches Sprichwort)
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
BikeAfrica

**

Offline

Einträge: 2463



Die längste Reise ist die zu sich selbst

Profil anzeigen WWW
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 19.Oktober 2003 16:53:30 »
Antwort mit Zitat nach oben
Zitat von: Volker am 17.Oktober 2003 09:47:26
vor vielen jahren war ich mal in kenia, dort ist es ganz besonders schlimm. horden von kindern, die zum teil auch agressiv reagieren wenn man nichts gibt.
"madam, bonbon" "massa, bonbon" kennen schon die kleinsten. da haben die ersten touristen schon was falschgemacht, aber alle haben nun darunter zu leiden.
für mich ein grund nie wieder dorthin zu fliegen....


... ich war gerade in diesem Jahr in Kenya (und Uganda) und fand es nicht so problematisch in beiden Ländern. Daß man da hin und wieder mal auf Geld angesprochen wird, ist ja normal, wenn man bedenkt, wie wenig Geld die Menschen dort verdienen. Der Tagesverdienst eines Arbeiters liegt dort bei 100 KSh, das sind etwa 1,20 Euro oder der Preis einer Flasche einheimischen Bieres. Damit (mit dem Geld, nicht mit dem Bier) ernährt der Mann seine Frau und nicht selten 5-10 Kinder, kauft Kleidung und versucht nebenbei, etwas Geld zu sparen, um in 10 Jahren vielleicht ein gebrauchtes Fahrrad kaufen zu können.
Dann kommen wir Touristen daher gelaufen und gehen in ein Restaurant, wo wir umgerechnet mal schnell das Monatsgehalt dieses Arbeiters für ein Mittagessen ausgeben, ohne uns weiter Gedanken zu machen.

Ich habe in Kenya keine aggressiven Bettler erlebt (was nicht heißen soll, daß es keine gibt), sondern vor allem unglaublich freundliche und hilfsbereite Menschen. Die sind mir viel mehr in Erinnerung geblieben als die Bettler. Bei bettelnden Kindern ("give me one dollar") fragt man einfach mal "why?". Die stehen ein paar Sekunden ratlos rum und dann laufen sie weg.

Gruß
Wolfgang
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt
(afrikanisches Sprichwort)
www.bikeafrica.de.vu
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
robina28

**

Offline

Einträge: 145



Traeume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 20.Oktober 2003 11:32:39 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hallo, ja brisantes Thema. Ich halte es aehnlich wie Wolfgang. In Indien jedoch waren so viele Verkrueppelte und behinderte Bettler, da war klar, die KONNTEN nichts anderes tun, da haben wir immer Geld in kleine Muenzen getauscht, um etwas geben zu koennen. Oft haben wir auch etwas zu essen gegeben. Bei Kindern gebe ich grundsaetzlich kein Geld, hoechsten was zu essen (Obst ect.) oder Luftballons. In Deutschland, Frankreich kriegen Bettler von mir gar nichts, wohl aber gebe ich gerne etwas fuer Strassenmusikanten, wenn mir deren Musik gefaellt. Ein Grund, nicht wieder in das jeweilige Land zu fahren ,waere das nie fuer mich, ich will das Land ja in seiner Gesamtheit kennenlernen, auch die negativen Seiten. Ich fahre nicht in den Urlaub, ich reise. Und Reisen bedeutet fuer mich nicht nur eitel Sonnenschein, es kann auch Langeweile,Genervtheit, ja sogar Abscheu und Entsetzen sein.
Seitdem ich in Indien war, mache ich mir oefters bewusst, wie gut es mir doch eigentlich geht, dass ich mir ueber nichtige sachen den Kopf zerbrechen kann.
Viele Gruesse Robina smiley
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Volker

**

Offline

Einträge: 191



Immer stachelig am Morgen

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 20.Oktober 2003 13:45:3 »
Antwort mit Zitat nach oben
Zitat von: BikeAfrica am 19.Oktober 2003 16:53:30
... ich war gerade in diesem Jahr in Kenya (und Uganda) und fand es nicht so problematisch in beiden Ländern. Daß man da hin und wieder mal auf Geld angesprochen wird, ist ja normal, wenn man bedenkt, wie wenig Geld die Menschen dort verdienen.


Ich habe in Kenya keine aggressiven Bettler erlebt (was nicht heißen soll, daß es keine gibt), sondern vor allem unglaublich freundliche und hilfsbereite Menschen.


ich habe sie erlebt, war allerdings auch nicht abseits der touripfade unterwegs, mit dem fahrrad so wie du. sondern am dianai beach , in mombasa und mit minibus einige safrais in die nationalparks gemacht. eben dort, wo immer touris vorbeíkommen. und da gab es sehr oft agressiv bettelnde kinder und erwachsene...
besonders in den dörfern hinter den hotelanlagen....

Zitat:
. Ein Grund, nicht wieder in das jeweilige Land zu fahren ,waere das nie fuer mich, ich will das Land ja in seiner Gesamtheit kennenlernen, auch die negativen Seiten. Ich fahre nicht in den Urlaub, ich reise. Und Reisen bedeutet fuer mich nicht nur eitel Sonnenschein, es kann auch Langeweile,Genervtheit, ja sogar Abscheu und Entsetzen sein.


ist ja eine prima einstellung und für dich sicher richtig. ich fahre aber in den urlaub. ich habe einen stressjob und ab und zu möchte ich mich auch mal erholen und etwas von dem land sehen, also nicht nur am strand rumliegen.
wenn man dabei aber ständig agressiv bedrängt wird, dann nervt das sehr. wenn man sein hotel kaum verlassen kann, ohne gleich angequatscht zu werden, dann ist das für mich kein erholsamer urlaub.
also: in so ein land fahre ich einmal und nie wieder - oderich reise dhin, wenn ich mal keinen urlaub brauche...


volker
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Aeskulap

*

Offline

Einträge: 21




119413100 119413100
Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 20.Oktober 2003 14:54:50 »
Antwort mit Zitat nach oben
Erst mal eines vorweg, auch ich habe keine wirkliche Lösung für dieses Problem.

Bevor ich mir aber einen Kopp mache wie ich mit Bettlern im Ausland umgehe, überlege ich erst einmal was ich mit den im eigenen Lande mache. Man sieht sie immer wieder, auf  Bahnhöfen, vor Kaufhäusern, in Einkausstraßen...

Ich halte es bisher so:
Wenn sie nur dasitzen und nichts tun als betteln bekommen sie nichts (klingt hart, ich weiß embarassed).

Wenn sie irgendwas tun, Gitarre spielen... egal was, und wenn sie auch nur auf einem Kamm blasen gebe ich gerne, aber nicht immer. undecided

Wenn ich einen Obdachlosen treffe der mir eine Straßenzeitung (&#8222;Straßenfeger&#8220; ect.) verkaufen will, dann nehme ich IMMER eine und leg noch was drauf, selbst wenn der Inhalt mich nicht sonderlich interessiert. smiley

Das ist kein Patentrezept, aber so halte ich es bisher. Ich bin aber für andere Meinungen offen und werde dieses Thema mit Interesse verfolgen.

Gruß
Aeskulap
Mann sieht nur mit dem Herzen gut, daß wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(aus "Der kleine Prinz"; von Antoine de Saint Exupery)
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
rijamo
Gast
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 20.Oktober 2003 18:9:58 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hallo Taonga,
ein schwieriges Thema das Du hier angefangen hast, und es gibt wohl kein Patentrezept, wie man damit umgehen soll.
Den Beitrag von Wolfgang (BikeAfrika)  finden wir  super und können es voll unterschreiben.

Wir finden es wichtig, daß man sich auch mit den Problemen des Reiselandes  auseinandersetzt und nicht nur etwas heile Urlaubswelt als Erinnerung mit nach hause nimmt. Klar man will sich im Urlaub erholen ... wer hat heutzutage keinen stressigen Job . sad.. aber manchmal hilft gerade eine Reise in arme Länder dabei, alles etwas relativ zu sehen ...  wink

Interessant ist, daß immer dort wo sich viele Touristen tummeln,es besonders schlimm ist  ... in Bali kann man keinen Strandspaziergang machen ohne „umlagert“ zu werden, 1,5 Flugstunden östlich auf der Insel Flores, wo es wirkliche Armut gibt, wird man höchstens neugierig beäugelt ... in Südafrika wird von Besuchen in Townships gewarnt (zurecht, wollen wir gar nicht bagatellisieren), wir haben uns ungewollt in eines der besseren (mit befahrbaren Straßen) mit dem Auto verirrt, für uns waren es panische 20 Minuten bis wir endlich den Weg heraus gefunden haben, die Schwarzen haben uns wahrgenommen ... mehr aber auch nicht. ....

Zugegeben wir meiden touristische Orte ,.... aber keine armen Länder.  Wir sind der Meinung, daß wir  .... die Reisenden ( natürlich sind nur die anderen die Touris)  obwohl nicht für die Armut in diesen Ländern verantwortlich  .... neben unserem Geld auch  sehr viele negativen Einflüsse mitbringen.  Marie Curie wusste auch nicht, daß Sie den Grundstein für die Atombombe setzt  cry

Und nun zu unserem Verhalten Bettlern gegenüber ... auch wenn es manchmal sehr, sehr schwer fällt, geben wir nie!!! ...Geld ohne Gegenleistung .... wenn man uns etwas verkaufen will, oder eine Dienstleistung „aufzwingen“ will,  kaufen wir (wenn möglich) bei der Nachbar- Konkurrenz, die weniger aufdringlich und lautstark ist.  Bezüglich aggressiven Bettlern und Händlern : wolltet ihr nicht schon immer mal im Job der Luft freien Lauf lassen . grin... wieso nicht im Urlaub,  ....  cool ....  Ob es richtig ist, keine Ahnung da gibt es wirklich kein Patentrezept. 

Wir schätzen dieses Forum, weil man auch solche schwierigen Themen hier diskutiert und nicht nur sich Gedanken, über den nächsten „günstigen“ AI Urlaub auf dem  „schönsten“ , heilen (von Bettlern freien) Strand der Welt, macht.

Schönes Fernweh wünschen
Gisela & Richard
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
BikeAfrica

**

Offline

Einträge: 2463



Die längste Reise ist die zu sich selbst

Profil anzeigen WWW
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 21.Oktober 2003 15:26:37 »
Antwort mit Zitat nach oben
Moin zusammen

@Taonga
Klasse Thema, das Du da angesprochen hast und interessante Diskussion bisher.

@robina28
Das mit den behinderten Bettlern ist natürlich noch mal so ein ganz spezielles Problem. Die können oft tatsächlich nichts für ihren Unterhalt tun und werden ja oft auch von den Einheimischen versorgt. Allerdings soll es vor allem in Indien auch schon Fälle gegeben haben, in denen Eltern eines ihrer Kinder verstümmelt haben, damit dieses dann als Bettler erfolgreicher ist und so die Familie ernähren kann.

@Volker
Da scheints ja wohl ziemliche Unterschiede innerhalb Kenyas zu geben. Ich spekuliere jetzt mal, daß es daran liegt, daß Kenya mal ein sehr beliebtes und günstiges Reiseland war (hat wohl ziemlich nachgelassen) und viele Reisende, die sich das Ziel im Reisebüro über einen Katalog ausgesucht haben, sich nie wirklich über das Land informiert haben. Die haben dann möglicherweise Trinkgelder wie hierzulande gegeben (obwohl Trinkgelder im Land völlig unüblich waren) und somit dafür gesorgt, daß die Einheimischen den Eindruck bekamen, die Weißen werfen mit Geld nur so um sich. Wenn ein Kellner am Tag so viel Trinkgeld nebenher bekommt wie ein körperlich schwer Arbeitender im Monat, dann will natürlich jeder etwas geschenkt bekommen. So ..., zu Ende spekuliert, aber so ähnlich könnte es vielleicht gewesen sein.   

Gruß
Wolfgang
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt
(afrikanisches Sprichwort)
www.bikeafrica.de.vu
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Inga

**

Offline

Einträge: 88




78655465 78655465 viking173
Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 22.Oktober 2003 20:10:25 »
Antwort mit Zitat nach oben
Ein sehr interessanter Thread hier, mit vielen guten Beiträgen!  smiley

Wir halten es nach dem Motto: "In kleinen Dingen großzügig, in großen Dingen vorsichtig."

Wie viele andere von Euch gibt es auch bei uns im Urlaub, wie auch bei den Bettlern in der Einkaufsstrasse, kein Geld ohne Gegenleistung. Allerdings kaufen wir, wie Aeskulap, Obdachlosen die Zeitungen verkaufen (hier in Hamburg die "Hinz und Kunz"), gerne ein Exemplar ab.

Freunde von uns waren vor ein paar Jahren auf Sri Lanka im Urlaub. Sie waren regelrecht entsetzt von der Masse der Menschen, von denen Sie angebettelt worden sind, viele Kinder waren darunter. Am Ende haben die fast Ihren gesamten Kofferinhalt als Geschenke vergeben, was ich persönlich aber auch nicht richtig finde.

Ohne jetzt wortklauberisch sein zu wollen, aber ein Bettler ist für mich jemand, der Geld ohne Gegenleistung erhofft. Bei diesen Leuten gebe ich nichts. Sobald jemand eine Gegenleistung erbringt, sieht meine Einstellung schon anders aus, aber handelt es sich dann noch um einen Bettler, oder um jemanden, der irgendeine Ware oder Leistung verkauft? Hierbei zählt dann nicht so sehr die Qualität des Gekauften, aber der Wille, überhaupt etwas als Gegenleistung anzubieten.

Eine Standartverhaltensregel gibt es nun mal nicht. Und wohl auch keine baldige Lösung des Problems.

Inga

The world is a book, and those who do not travel, read only a page...
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
GLOBO

*

Offline

Einträge: 33



ehemaliger Globetrotter, weltgereist.

Profil anzeigen WWW eMail
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 2.November 2003 18:45:43 »
Antwort mit Zitat nach oben
moin moin,
zur Lösung dieser Thematik werde ich sicherlich auch nichts beitragen können; hier also nur kurz mein statement:

Ich versuche, mich den Landessitten anzupassen. Vielleicht ein Beispiel, in Sri Lanka wimmelt es von Bettlern - in den Touristenzentren meistens Kinder. Die Landessitte dort ist zum Beispiel, dass auch der Einheimische den körperlich Behinderten, sprich Arbeitsunfähigen, gibt. Nur eine kleine Münze - aber fast jeder gibt. Betteln von Kindern und Arbeitsfähigen wird vielfach nicht toleriert. Ich habe schon erlebt, dass Einheimische diese Kategorie von Bettlern von der Straße gejagd haben.

Es liegt auf der Hand, dass erfolgreich bettelnde Kinder von ihren Eltern dazu angehalten werden... Warum sollten Sie die Schule besuchen wenn ein Kind durch´s betteln mehr im Monat verdient als ein Lehrer?
Die Konsequenz für mich und das auch eigentlich weltweit - ich gebe Kindern grundsätzlich nichts.

Bei agressiven Bettlern ist es recht hilfreich, Einheimische um Hilfe zu bitten. Dieses hat sich besonders in weiten Teilen Asiens bewährt.

Mitunter ist es auch besser und sicherer, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Wer einmal zum Beispiel in Luxor oder vergleichbaren reinen Touristenhochburgen gelandet ist, weiss von den Problemen am Airport. Da ist der Dollar sinnvoll investiert und erspart stressvolle Minuten.

Und last not least in Deutschland...; warum sollte ich dem Bettler neben seiner staatlichen Unterstützung noch etwas geben? Meines Wissens nach beträgt der Stundenlohn eines Innenstadtbettlers in guter Lage noch immer so um die 10 - 15 EUR die Stunde. Das verdienen viele Geringverdiener nicht und beanspruchen auch keine "Stütze". Warum sollte ich also geben und des Bettlers Lebensstandart erhöhen?

Im Allgemeinen ist dieses Thema sicherlich ein heisses Eisen und den richtigen Ratschlag wird es nicht geben können. Der Vorsichtige wird anders reagieren als der Forsche usw usw. Man sollte halt versuchen, für sich den richtigen Weg zu finden.

cu Christian
Eine schöne Reise!
http://www.smartservice-dohrn.de
cu GLOBO
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
LeMorne

**

Offline

Einträge: 192



Das Leben ist viel zu kurz!

Profil anzeigen
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 16.November 2003 21:17:27 »
Antwort mit Zitat nach oben
Zitat von: BikeAfrica am 19.Oktober 2003 16:53:30
Der Tagesverdienst eines Arbeiters liegt dort bei 100 KSh, das sind etwa 1,20 Euro oder der Preis einer Flasche einheimischen Bieres. Damit (mit dem Geld, nicht mit dem Bier) ernährt der Mann seine Frau und nicht selten 5-10 Kinder, kauft Kleidung und versucht nebenbei, etwas Geld zu sparen, um in 10 Jahren vielleicht ein gebrauchtes Fahrrad kaufen zu können.


...und wenn eines der 5-10 Kinder "nur mal so" bettelt und dadurch leicht mindestens so viel wie der Papa mit seiner Arbeit "verdient", dann verliert der Knirps eventuell auch noch den Respekt vor der Arbeit.

Bettelden Kindern Geld zu geben ist kurzsichtig vielleicht eine Erleichterung des eigenen Gewissens (... die armen Kleinen, man muss ihnen ja helfen; uns geht´s ja eh so gut....), langfristig gesehen werden die aber "total versaut" (pardon für diesen Ausdruck).

LG
LeMorne
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Kati

**

Offline

Einträge: 616



Ich liebe dieses Forum!

Profil anzeigen WWW
Re:Bettlern Geld geben?
« am: 21.Juli 2023 12:10:19 »
Antwort mit Zitat nach oben
Ich gebe grundsätzlich kein Geld an Bettler. Was ich aber schon gebe sind Getränke oder Nahrungsmittel oder Kleidung. Dies habe ich zumindest immer so in Namibia und Südafrika  gehalten.
Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Seiten: [1] 2 Antwort Überwachen Senden Sie dieses Thema Drucken
Powered by MySQL Ingrids Forenwelt | © 2001-2004 YaBB SE
forked to php5 & mysql-5 & XHTML in 2009 by mibu
lifted to php8.2 in 2024 by mibu
Powered by PHP


| Reise-Forum | Weltreisen | Datenschutz | Impressum | HOME |


Seite erstellt in 0.0692 Sekunden. 31 Queries.