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Autor | Thema: Was ich im Urlaub NICHT getan habe... (Gelesen 5386 mal) | |||
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...und ich hatte trotzdem einen schönen Urlaub!
Hallo weitgereiste Forenteilnehmer, geht es Euch auch so? Kaum ist man aus dem Urlaub zurück und erzählt begeistert etwas von der letzten Reise, kommt garantiert einer der lieben Mitmenschen die sagen: Was - Du warst vor Ort und hast nicht (den Berg bestiegen, diese Traumwanderung gemacht, im der hippen Bar abgehangen, an dem tollen Strand gelegen, dieses Museum besichtigt, diese Tierart gesehen < hier wahlweise noch viele andere Alternativen einzutragen) ? Wie kann man nur, da ist Dir echt was entgangen - warum warst Du überhaupt d?. Na ja, bisher hatte ich nicht das Gefühl, dass mir etwas entgangen ist. Ich hatte einen schönen Urlaub. Punkt. Er war schön für mich, auch wenn ich natürlich im Vorfeld etwas über die Attraktion gelesen hatte, die man vor Ort unbedingt machen muss und die für die meisten oft erst der Grund ist, diesen Ort überhaupt zu besuchen. Vielleicht hatte ich einfach keine Lust dazu? Die Wanderung war mir zu anstrengend, ich fühlte mich nicht fit genug. Oder die Attraktion war so überlaufen, das ich nach einem kurzen Blick wieder weg gegangen bin...War aber o.K. für mich. Warum meinen einige Leute immer, sie müssten einem einreden was man gesehen haben muss? Ich finde die kleinen Dinge am Wegrand oft interessanter. Nur kann man damit nicht angeben, oder? Ich bin damals einfach an Stonehedge vorbeigefahren - na und? Ich war zwar schon mal in Peru, aber nicht in Machu Pichu. Vielleicht schade, aber es mindert nicht meine Lebensqualität oder die Qualität dieser Peru-Reise. Und jetzt war ich im Zentrum von Australien und bin weder auf den Ulururu raufgeklettert (lehne ich ab) noch einmal komplett drum herum gelaufen (war mir zu heiß) noch habe ich ein Wüstendinner mitgemacht (war mir zu touristisch). Auch die Wanderung in den Olgas habe ich mir erspart, dort wäre ich vielleicht an Hitzschlag gestorben. Also laut einiger Leute war ich also im Grunde genommen in den 3 Tagen gar nicht richtig da.... So, den Frust musste ich mir mal von der Seele reden, vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen? Bärbel | ||||
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Hallo Bärbel,
warum Frust Wir reisen wie du - und stehen dazu ! Und haben noch nie das Gefühl gehabt, etwas verpasst zu haben. Man soll sich doch nicht dafür rechtfertigen müssen. Im Gegenteil, wir haben schon manchmal etwas gemacht, weil es ein "Must do" ist, und waren dann enttäuscht. | ||||
Liebe Grüße @nna
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Na ja, wenn Du Dir an mehreren Tagen hintereinander anhören musst was Du alles hättest machen sollen...
Durchaus von Leuten, die schon vor Ort waren und gerade das, was Du nicht getan hast, als das grösste Highlight aller Zeiten hinstellen... Da wollte ich gleich mal anfragen, was Ihr denn wo so ausgelassen habt? Und ob ihr es irgendwann mal bereut habt? Bärbel | ||||
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Hallo Bärbel
Warum solltest du nicht da gewesen sein? Deine Wahrnehmung und deine Bedürfnisse waren einfach nur andere. Müssen wir die Leistungsgesellschaft, die unsere Arbeitswelt prägt, auch noch mit in den Urlaub nehmen? Deine Ferien sind doch dazu da, dass du dein ureigenes Ding machts, dich selber wiederfindest, die Scheuklappen und die Hektik des Alltags ablegst, in deinem eigenem Rhythmus lebst. Mach doch mal den Test und finde heraus, ob diejienigen, die dich kritisieren, die Dinge wahrgenommen haben, die du als wertvolle Urlaubserinnerungen mit zurückgebracht hast. | ||||
Meine Website: http://lidschlag.jimdo.com
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Hallo Bärbel,
Dein Beitrag spricht mir aus der Seele Genau diese Erfahrung machen wir auch immer wieder. Stell Dir vor, ich war schon mindestens 5 mal in SF, aber ich habe Alcatraz noch nie besichtigt. Wieso? Ich möchte meine gute Urlaubslaune nicht mit düsteren Gefängnissen belasten. Aber das versteht auch niemand. Der Gedanke von Lidschlag ist sehr gut, das werde ich mal ausprobieren. Und ich könnte mir vorstellen, dass da vieles herauskommt, dass eben die ANDEREN nicht gesehen haben. Lass Dir durch dieses (entschuldige bitte) "blöde" Gerede nicht den Spass an EUREM Urlaub verderben. LG Beate | ||||
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@ Bärbel und Lidschlag,
genau die richtige Einstellung. Geht uns ähnlich. Uns interessieren auch in Städten z.B. Stadteile / Märkte wo keine Touristen rumlaufen. ... und auch beim 3. Australienbesuch war der Uluru noch nicht auf der to do list............ lg. Heiner | ||||
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teufelontour
Gast |
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Hallo Bärbel,
ein sehr guter Thread und eine spannende Frage hier im Forum. Bin mal auf weitere Antworten gespannt So wie ich es sehe gibt es hier im Forum zwei Fraktionen: Die einen, die auf einer Reise nur die Grobplanung vornehmen und dann vor Ort schauen wo es ihnen gefällt und wie lange sie bleiben. Diese Gruppe wird sich nicht so sehr an „die muss man gesehen haben“ Ziele halten und lassen es auf sich zukommen. Die andere Gruppe, die akribisch ihre 2-4 Wochen durchgeplant haben und sehr viel in einen Tag reinpacken (in morgens und nachmittags aufgeteilt u.a. auch die Fahrkilometer). Ich denke diese Gruppe hat sich im Vorfeld schon sehr genau informiert und möchte die Ziele, ggf. auch die „die man gesehen haben muss“, auch besichtigen. Beide Gruppen haben für sich und Ihre Bedürfnisse Ihre Reiseart gewählt. Dem einen ist entspanntes Reisen wichtig, dem anderen vielleicht so viel wie möglich sehen wichtig. Keines von beiden ist verwerflich und letztendlich muss dies jeder für sich entscheiden. Bei meiner 1. Australienreise wollte ich eigentlich in drei Monaten nur von Sydney nach Melbourne reisen und ins Land eintauchen. Es war mir unwichtig was ich alles sehen würde (Uluru war ganz weit weg). Letztendlich hat es sich dann ergeben, dass ich Leute getroffen habe, mit denen mitgefahren bin und so eine wunderbare Zeit mit Uluru und Ostküste hatte. Vieles ergibt sich auf einer Reise. Klar ist auch: je kürzer eine Reise, desto mehr geplant ist sie (auch bei mir). Abschließend nochmals: jeder Jeck ist anders und jeder soll so reisen wie er es für sich am Besten findet. Lg oliver | ||||
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Hallo Namensvetterin,
ich kenne das auch „Warst Du auch…“ „Das must Du unbedingt ansehen!“ „Warum habt ihr DAS nicht besichtigt?“ Nein muss ich nicht!!!! Es ist jedermanns eigene Reise und die sollte jeder nach seinen Interessen gestallten dürfen. Ich muss nicht jedes Museum besichtigt haben und nicht in jede Touristenfalle getappt sein. Ok, die eine oder andere haben auch wir mitgenommen , aber die besten Erinnerungen haben wir an das, was sich so ergeben hat. Die Dinge am Wegesrand! Es ist auch nach unserer Erfahrung nicht immer einfach Veranstaltern und Führern klar zu machen das Dinge die sich ergeben wichtiger sein können als der Plan. Unser Spruch bei allen Planungen: „Es muss Zeit sein für das was sich ergibt!“ Wir reisen mit viel Zeit und lassen uns gerne treiben. So mancher Markt den wir am Wegesrand gesehen haben und gestoppt haben hat uns schönere und eindringlichere Erinnerungen und Einblicke gegeben als „Sehenswürdigkeiten“. Ja, wir haben einiges „ausgelassen“ , dafür aber anders entdeckt und Spaß gehabt und oft so viel tiefere Einblicke in Land und Leute bekommen. Genau DAS ist uns wichtiger als Sehenswürdigkeiten. Hier nur eines von vielen schönen Erlebnissen auf Reisen weit ab von „sehenswertem touristischen Stätten“ . Wir erinnern uns immer wieder gerne an 2 Tage die wir nach Meinung anderer in den Sand gesetzt haben im hintersten Himalaja. Da gab es eine kleine Schule an einem alten heiligen Platz mit gut 30 Schülern, da haben wir „nur“ am Unterricht teilgenommen, ok man kann auch sagen wir haben ihn gesprengt. Es endete damit, dass die Kids mit unseren Kameras fotografieren durften, hat allen viel Spaß gemacht. Am nächsten Tag haben wir mit Hilfe unserer Freunde (Fahrer + Führer) bei den wenigen kleinen Händlern Sachen für die Schule und die Kinder eingekauft und alles zur Schule gebracht und verteilt. Alle hatten so viel Spaß miteinander, dieser Einkauf mit all den kleinen Händler von denen jeder etwas beisteuerte und sich über den Verkauf freute, dann glückliche Kinder, das war mehr wert als große Bauwerke zu besichtigen und ist eine von vielen wunderbaren Erinnerungen. Das ist es was wir am Reisen lieben, der Kontakt mit Menschen und der gemeinsame Spaß. Nicht beirren lassen! Viele liebe Grüße von Bärbel an Bärbel | ||||
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Wir gehören im Urlaub zu der Fraktion, die sich eher treiben lässt, gerne auch mal an wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei
Für uns ist Urlaub Erholung und nicht die Abarbeitung von Sehenswürdigkeiten. Wir schlafen bis in die Puppen und machen auch gerne Mal eine längere Pause in einem Café und gucken Leute an. Wenn dadurch keine Zeit für das super interessante "must-do" vor Ort bleibt, ist das für uns kein Problem. Dann hat man wenigstens einen Grund, nochmals hin zu fahren . Was Freunde und Bekannte darüber denken, ist mir total egal. Ich rechtfertige mich nicht für unsere Art Urlaub zu machen. Allerdings gibt es in unserem Bekannten- und Freundeskreis wenig Leute, die überhaupt Fernreisen machen, daher halten sich kritische Fragen in Grenzen. | ||||
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... ich bin im Urlaub sowieso meist auf eine Art unterwegs, dass sich im Bekanntenkreis eh keiner mehr über etwas wundert. Ich fliege meist irgendwo hin, übernachte ein erstes Mal und überlege mir am nächsten Morgen spontan, in welche Richtung es losgeht.
Meine Reisen leben von den Begegnungen mit den Einheimischen. In Zimbabwe und Guinea-Bissau war ich sogar jeweils ohne Landkarte unterwegs und bin einfach drauflos gefahren. Niemand hat mich jemals auf etwas angesprochen, das ich verpasst haben könnte. Ich habe den Eindruck, die meisten Leute haben plötzlich das Gefühl, dass sie selbst etwas verpasst haben. Vor zwei Jahren habe ich vor 100 Leuten mal ein Experiment gewagt und einen Vortrag über Afrika gehalten, der ohne Fotos von Landschaften, Tieren und touristischen Unterkünften auskam und nur den Alltag der Einheimischen zeigte. Da haben Einige gemerkt, dass sie trotz vieler Afrikareisen ganz viele Dinge nie gesehen haben. Gruß Wolfgang | ||||
Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt (afrikanisches Sprichwort) www.bikeafrica.de.vu
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Wir packen zwar meist viel in unsere Urlaube rein, weil wir einfach gerne viel sehen wollen, in der kurzen Zeit, die wir haben, und die Highlights einer Gegend möchte ich natürlich meist auch sehen, aber akribisch nach Uhrzeiten planen wir nicht, meist gibt es eine Reihe von Alternativen, und was passt, passt oder auch nicht. Und wir haben mit Sicherheit auch schon einige Sachen ausgelassen, die andere für Must-Sees halten, weil es uns zu touristisch war, nicht unseren Vorlieben entspricht (wie Museenbesuche) oder weil das Wetter nicht gepasst hat.
Wir haben aber kaum Leute im Freundeskreis, die Fernreisen machen, von daher kommt aus dieser Richtung keine Kritik an der Art unserer Reisen. Letztens haben sich allerdings verschiedene Leute gewundert, warum wir bei zwei Besuchen in der Gegend noch nie im Hearst Castle waren. Und in Alcatraz waren wir auch noch nicht. Fände ich zwar nicht uninteressant, aber war uns zu umständlich... Letztendlich muss doch jeder selbst entscheiden, was ihm/ihr gefällt, und nicht danach planen, was andere machen würden... Viele Grüße Katja | ||||
Katja's Travel Site http://www.reisekatja.de
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doro
Gast |
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Mir geht es eher wie Katja.
Entweder die Freunde reisen nicht so fern wir wir hier alle - oder sie reisen mit uns. Und - mir wurde hier im Forum empfohlen, unbedingt Hobbiton zu besuchen.^^ Haben wir nicht, und wir bereuen es nicht. Die Landschaft drumrum sieht schon so was nach Hobbits aus - was brauch ich da eine geführte teure Tour? Mit Kindern sähe das sicher anders aus - aber die sind mittlerweile auf eigenen Wegen unterwegs. Insofern werden wir eher weniger darauf angesprochen, was man unbdingt tun sollte. Ich hoffe, wir tun das auch nicht vice versa. Gruß Doro | ||||
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Kängeruh
Gast |
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Hallo Zusammen,
ein netter Thread Bei uns ist es ganz unterschiedlich - mal gucken wir uns auch die typischen Highlights an z.B. die Opera in Sydney und mal lassen wir ein Highlight weg, um länger an einem Ort zu verweilen, der uns gefällt. An der GBR in Australien haben wir einige Gorges weggelassen, die eigentlich ein "Must see" sind. Aber was sind Must see Plätze - das liegt doch immer im Auge des Betrachters Ich möchte, dass uns der Urlaub gefällt und da finde ich es auch nicht schlimm, wenn Andere das nicht so nachvollziehen können. Ich plane gerne meine Urlaube grob und manchmal auch in Details vor, aber wir entscheiden vieles auch spontan. In Australien sind wir ja z.B. mit WoMo unterwegs und entscheiden dann spontan wo und wielange wir dort verweilen. Wenn uns ein Stellplatz super gefällt, dann verlängern wir halt für 1-2 Übernachtungen. Das ist natürlich nur in der Nebensaison so einfach möglich, aber wir meiden daher normalerweise Ferienzeiten oder die Hauptsaison. Wenn wir Unterkünfte vorbuchen müssen, dann haben wir mittlerweile für uns herausgefunden, dass wir möglichst 3 Übernachtungen an einem Ort haben möchten. Dann können wir dort entscheiden, ob wir einfach nur entspannen+lesen wollen oder vielleicht doch etwas unternehmen möchten. Mit dem Wohnmobil macht es uns weniger aus, öfter den Standort zu wechseln, da wir ja kein Ein,- und Auspacken haben und unsere Priorität ganz anders ist. Im letzten Urlaub in SA waren es neben der Landschaft eben auch die tollen Unterkünfte, die wir genießen wollten. Mein Fazit: Jeder soll seinen Urlaub so verbringen wie es Ihm/Ihr gefällt Mir wäre z.Zt. ein All Inclusive Urlaub in Ägypten ein Horror, aber ich habe es schon mit in einer Tauchgruppe gemacht und es war für mich damals o.k. Und es gibt sicherlich viele, für die diese Art ein toller Urlaub ist - dann ist es doch schön. Viele können auch nicht nachvollziehen, dass ich in Australien in der "Pampa" stehe und auf's Plumpsklo gehe und es trotzdem als tollen Urlaub empfinde Ich bin einfach dankbar, dass ich schon viele schöne Urlaube machen konnte und hoffe, dass noch einige dazu kommen! Gruß Karin | ||||
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Mich persönlich interessiert es wenig, was andere UNBEDINGT machen müssen. Ich ziehe meine Urlaube so durch, wie es meinen Interessen entgegen kommt. Natürlich frage ich andere, was sie denken, was ich mir anschauen sollte, wenn ich einen für mich neuen Ort bereise, das heißt aber noch lange nicht, dass ich mir das alles auch anschaue. Ich informiere mich vorher, welche Optionen ich habe und suche mir dann die für mich interessantesten heraus. Wenn andere diese Prioritäten nicht teilen, haben sie das Recht dazu, ist ja jedem selber überlassen. Und wenn mich einer fragt, warum ich mir dies oder jenes nicht angeschaut habe, ist die Antwort dann halt 'Hat mich nicht so interessiert...'
VG Andrea | ||||
http://www.andiline.photography - Blog: http://www.andreaontour.de
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