Wir haben momentan das gleiche Problem: die Schwiegermutter ist über 80, dement und sitzt im Rollstuhl. Allerdings ist sie gut versorgt.
Dann stellt sich die Frage: sollen wir wirklich daheim sitzen und warten! bis sie stirbt? Das würde doch bedeuten, dass wir mehr oder weniger hoffen, sie würde recht bald sterben.

Also haben wir uns mit der Schwester meines Mannes geeinigt: wir werden weiterhin reisen wie geplant (denn auch uns läuft ja letztendlich die Zeit davon. Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten).
Und wir würden, wenn die Schwiegermutter während unserer Abwesenheit sterben sollte, NICHT zurückfliegen. Weshalb denn auch? Sie hätte nichts mehr davon. Also wäre es doch nur, um der übrigen Verwandtschaft zu gefallen 

Beate

Ich stimme da mit Beate überein .
Zurückfliegen bringt nichts. Ich habe eine 92 jährige Mutter und wir betreuen eine 89 jährige Tante. Die Mutter wohnt im eigenen Haus umsorgt von einer Haushälterin und die Tante lebt im betreuten Wohnen. Meine Frau ist mittlerweile Vollwaise. Die Schwiegermutter ist kurz vor einem Urlaub gestorben und wurde nach dem Urlaub im Urnengrab beigesetzt.
Ich bin da fein raus. Sollte irgendetwas passieren, während wir im Urlaub sind, werden sich Schwester, Schwägerin, Schwager oder unsere Kinder um die Oldies kümmern. Beerdigungen lassen sich aufschieben. Wir hatten in den letzten Jahren einige Krankheits-und Todesfälle in der Familie, aber noch nie musste ein Urlaub verschoben oder abgebrochen werden. Die  Chance steht 3 zu 52 . Uns  rennt auch die Zeit davon und darum planen wir unseren Urlaub, als würde Mutter und Tante noch ewig leben. 
2 Wochen Südtirol und 3 Wochen Kalifornien sind 2015 geplant. Die Urlaubsplanung der Familie ist so, dass immer ein Familienmitglied nicht im Urlaub oder weit weg ist. Wir sind alle gut vernetzt. Wir können so unsere Gedanken austauschen, was sowieso geschieht .
Nur zurückfliegen werden wir nicht, was uns auch keiner in der Familie übel nimmt. Wir haben aber auch die nötigen Rücktrittsversicherung, die aber nur für den Krankheitsfall der Mutter oder nahe Verwandte zahlt. Den Urlaub antreten würden wir im Falle eines Falles natürlich nicht. Die Tante ist nicht mit der Versicherung abgedeckt, dafür ist sie im betreuten Wohnen und die Einrichtung und der Schwager kümmert sich um alles Weitere.
Da ich die Betreuung der  Damen in guten Händen weiß, kann ich lustig weiter buchen bis meine Tochter sich über diese Problem bei uns Gedanken machen muss.
Helmut

Stimmt. zurückfliegen bringt nix.
Aber nur, wenn man noch Verwandte vor Ort hat. 

Als Einzelkind und mit alten Eltern ohne Geschwister, sprich auch keine Nichten oder Neffen, keine Enkel und ohne noch lebende und fitte Freunde der Eltern hat man leider die A...karte.

Da kann man nicht den überlebenden Elternteil einfach 2 Wochen sich selbst überlassen und seinen Urlaub weiter genießen.
Ich mache mir sehr viele Gedanken, ob ich den Urlaub abbrechen kann wenn mal etwas passiert. Bin leider die einzige Bezugsperson für leicht überforderte Oldies.

Ich beneide alle, die sich auf andere verlassen können. Das Rote Kreuz oder ähnliches ist keine wirkliche Alternative. Und so lange die zwei sich selbst noch haben und den Haushalt führen können sollen sie auch weiterhin ihr Leben leben.

Sunny

Zitat von: Sunny09 am 19.Dezember 2014 13:7:23

Ich mache mir sehr viele Gedanken, ob ich den Urlaub abbrechen kann wenn mal etwas passiert. Bin leider die einzige Bezugsperson für leicht überforderte Oldies.

Klar kannst du. Je nachdem eine Reiseversicherung abschliessen, die den Fall abdeckt. Ich hab mir jahrelang Sorgen deswegen gemacht. Dann 'schafften' es unsere Mutter (Deutschland) und Schwiegermutter (Oesterreich) innerhalb von 5 Tagen zu sterben, waehrend ich sowieso in Deutschland und Oesterreich war. Meine Mutter hatte ihre Beerdigungsarrangements schon nach ihren eigenen Wuenschen "gebucht". Das half beim notwendigen Papierkrieg.